Broschuere-Gruene-Daecher-Fassaden

Inhalt Vorwort Alleskönner Bauwerksbegrünung Viele positive Wirkungen von Dach- und Fassadenbegrünungen Einsatzbereiche von Bauwerksbegrünungen Dachbegrünungen Fassadenbegrünungen Planungsaspekte Planungsaspekte Dachbegrünung Beachtenswerte Fachregeln Planungsaspekte Geeignete Pflanzen Instandhaltung (Pflege und Wartung) Planungsaspekte Fassadenbegrünung Beachtenswerte Fachregeln Planungsaspekte Geeignete Pflanzen Instandhaltung (Pflege und Wartung) Fachbetriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus Qualität in Ausführung und Instandhaltung Kontaktadressen der Landesverbände 5 7 7 13 14 22 27 29 29 29 32 34 37 37 37 40 42 44 44 47

Vorwort Die vorliegende Planungshilfe bietet in einer kurzen Fassung eine fundierte und gut verständliche Erstinformation zur Dach- und Fassadenbegrünung. Sie soll einen Überblick zu den vielen positiven Wirkungen von Bau- werksbegrünungen und deren Umsetzungsmöglichkeiten zeigen und erste Hinweise zur Planung geben. Dieses kompakte Wissen kann in der politischen Arbeit genutzt werden um die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und Planern, Investoren und Bauherren dient es als eine gute Entschei- dungsgrundlage für ihre Dach- bzw. Fassadenbegrünung. Die Bauwerksbegrünung spielt eine wichtige und zukünftig nicht mehr wegzudenkende Rolle beim Thema Stadtgrün. Die Bedeutung von Bauwerksbegrünungen wird auch darin deutlich, dass ihnen im „Weißbuch Stadtgrün“ ein eigenes Kapitel zugedacht ist und auch der „Masterplan Stadtnatur“ auf Dach- und Fassadengrün eingeht. Es liegt an uns, was wir daraus machen! Das Fachwissen, die FLL-Dachbegrünungs- und Fassadenbegrünungs- richtlinien, jahrzehntelange Erfahrung, viele Millionen Quadratmeter begrünter Dächer und Fassaden und bewährte Produkte und Verfah- ren liegen vor – wir müssen es nur tun! Die geschulten und erfahrenen Fachbetriebe des Garten-, Land- schafts- und Sportplatzbaus stehen als Dach- und Fassadenbegrüner bereit und möchten Hand in Hand mit Bauherren und Planern viele Bauwerksbegrünungen fachgerecht und nachhaltig umsetzen. Lassen Sie es uns angehen! Ihre Experten für Garten & Landschaft

7 Alleskönner Bauwerksbegrünung Viele positive Wirkungen von Dach- und Fassadenbegrünungen Globale Klimaerwärmung, zunehmende Versiegelung, die Abwärme von Klimaan- lagen, Industrie und Verkehr sorgen dafür, dass sich das Stadtklima immer stärker aufheizt. Die Temperaturunterschiede zwischen den innerstädtischen Hitzeinseln („urban heat islands“) und den Stadtrand- gebieten können im Sommer leicht 10 °C erreichen. Die Anzahl der tropischen Nächte steigt ebenso wie das Vorkommen extremer Niederschlags- und Wetterereignisse. Jahr- hundertregen und Überflutungen nehmen zu. Unsere Städte wachsen, Wohnraum wird knapp, so dass immer enger gebaut und stärker nachverdichtet wird. Der Versiegelungsgrad nimmt zu, wodurch Lebensräume für unsere Flora und Fauna entfallen. Eine Folge ist das bekannte Arten- sterben. Bauwerksbegrünungen vereinen eine Vielzahl an positiven Wirkungen, die den oben genannten Entwicklungen entgegen- treten bzw. diesen vorbeugen können. Auch wenn wir bei der Planung vielleicht nur eine bestimmte Wirkung im Fokus haben, so bekommen wir immer ein ganzes Bündel an Vorteilen mit der Umsetzung einer Dach- bzw. Fassadenbegrünung geboten!

8 Stadtklima. Klimaverbesserung Begrünte Dächer und Fassaden wirken wie natürliche Klimaanlagen und können überhitzte Brennpunkte lokal entschärfen. Durch Abkühlung und Anfeuchtung der trockenen und heißen Luft sorgen sie für ein angenehmeres Klima. Bei entsprechender Umsetzung und Verteilung können Bau- werksbegrünungen neben dem Gebäude- nahbereich auch das Klima der Gesamtstadt beeinflussen. Je nach Bebauungsstruktur und Flächenanteil der Gebäudebegrünung werden dabei Reduktionen bis zu 2 °C erreicht. Das lässt sich mittlerweile schon in der Planungsphase mit Simulations- modellen berechnen. Regenwasserbewirtschaftung Dachbegrünungen leisten einen wichtigen Beitrag zum Hochwasser- und Überflutungs- schutz. Je nach Gründachaufbau können 50 bis 99 % der Jahresniederschläge auf den Dachflächen zurückgehalten werden. Ein Großteil dieses Wassers wird durch Evapotranspiration in den natürlichen Was- serkreislauf zurückgeführt. Hier besteht eine direkte Beziehung zu den Abkühlungs- effekten für das Stadtklima. Gleichzeitig werden die Abflussspitzen bei Starkregen- ereignissen deutlich reduziert und das Kanalnetz entlastet. Dachbegrünungen sind durch ihre Abflussbeiwerte „greifbar“ und werden bei der Regenwasserbewirtschaf- tung gezielt eingesetzt. Bei neuen Bauge- bieten oder großflächigen Einzelobjekten lassen sich so Rohrleitungen, Kanäle und Überlaufbecken kleiner dimensionieren. In Kombination mit anderen Systemen der Regenwasserbewirtschaftung kann dadurch der vollständige Rückhalt des Nieder- schlagswassers auf dem Grundstück effi- zient und kostengünstig erreicht werden. Viele Kommunen mit gespaltenen Abwas- sergebühren erkennen Dachbegrünungen als Entsiegelungsmaßnahme an und belohnen deren Einbau mit reduzierten Gebührensätzen.

9 Artenschutz. Biodiversität Eingriffe in die Natur können Dach- und Fas- sadenbegrünungen zum Teil mindern bzw. kompensieren, indem sie als Ersatzlebens- räume für Flora und Fauna dienen. Durch Schaffung zusätzlicher Grünflächen und die Erweiterung der Lebensräume für Pflanzen und Tiere tragen sie zur Erhaltung der Arten- vielfalt bei. Als „Trittsteinbiotope“ bilden sie lebendige Standorte in den oftmals sterilen Innenstädten. Vor allem sogenannte „Biodi- versivitätsgründächer“ sind wichtige Rück- zugsräume für Tiere und Pflanzen. Gebäudeerhaltung. Nachhaltigkeit Die Haltbarkeit eines „nackten“ Flachda- ches beträgt im Schnitt nur etwa 15 bis 25 Jahre. Die Ursachen hierfür liegen in den extremen Umweltbedingungen, denen die ungeschützte Dachabdichtung ausgesetzt ist: Temperaturschwankungen von bis zu 100 °C im Jahresverlauf und 60 °C innerhalb von 24 Stunden im Sommer, UV-Strahlung, hohe sommerliche Ozonkonzentrationen, Hagel- und Windangriffe. Die Folgen sind Materialermüdung, Schrumpfungsprozesse, Rissbildung und Undichtigkeiten. Bei begrünten Dächern liegt die Dachab- dichtung geschützt. Hitzeabschirmung im Sommer und Wärmedämmung im Winter sorgen dafür, dass sich der Temperaturstress für die Dachabdichtung in Grenzen hält: 35 °C im Jahresverlauf und 15 °C im Tagesverlauf werden in der Regel nicht überschritten. Zusätzlich schützt die Begrü- nung die Dachhaut auch vor mechanischer Beschädigung durch Hagelschlag, Windsog, Vandalismus und Silvesterraketen. Zahlreiche begrünte Dächer aus den 70er Jahren beweisen: Fachgerecht ausgeführte Dachbegrünungen können die Lebensdauer der Abdichtung verdoppeln.

10 Energieeinsparung Als grüner „Pelz“ können Dach- und Fassadenbegrünungen den winterlichen Wärmeschutz eines Gebäudes nachhaltig verbessern. Je nach Standortklima, Wärme- dämmung und Stärke der Substratschicht werden die Energieverluste für den winter- lichen Kälteschutz über das Dach dabei um bis zu 10 % reduziert. Von dem zunehmend wichtiger werdenden sommerlichen Hitzeschutz profitieren die Hausbewohner in den Sommermonaten durch die kühlende und hitzeabschirmende Wirkung der Dach- und Fassadenbegrü- nung. Die Raumklimawerte einer Dach- wohnung sind mit denen im Erdgeschoss vergleichbar, wenn das Dach begrünt ist. Der typische sommerliche Hitzestau unter dem Dach bleibt aus. Fassadenbegrünungen schützen die Fas- sade vor intensiver Sonneneinstrahlung und bewirken dadurch einen angenehmen Kühleffekt. Bei bodengebundenen Fassa- denbegrünungen lassen sich die Pflanzen so auswählen, dass sie im Sommer vor der Son- ne schützen und im Winter ohne Belaubung die dann weniger starken Sonnenstrahlen in die Innenräume lassen, was sich als Son- nen- und somit Wärmeschutz vor verglasten Fassaden lohnt. Zusatznutzen. Wertsteigerung Auf begrünten Dachflächen sind vielfältige Nutzungen realisierbar. Die Palette reicht von pflegearmen „Naturschutzflächen“ über erholsame Dachgärten bis hin zu Dach-Cafés oder Freizeit- und Sportflächen. Wenn Statik und Budget mitspielen, sind der landschaftsplanerischen Gestaltung der Dachflächen mit Stauden, Gehölzen, Terrassenflächen und Pflanzenbeeten keine Grenzen gesetzt. Gleichzeitig spart der Bauherr immense Kosten, da für die Schaffung des neuen Dachgrundstücks keine hohen Baulandpreise bezahlt werden müssen. Dachgärten, Dach- und Fassaden- begrünungen verbessern so das Wohn- und

11 Arbeitsumfeld der Hausbewohner, bieten Naturerlebnis und naheliegende Ruhezonen und werten nicht nur die Immobilie, sondern auch das ganze Wohngebiet auf. Gesundheit. Lebensqualität. Stadt- und Landschaftsbild Vor allem Stickoxide, Kohlenmonoxid, flüchtige organische Verbindungen und Feinpartikel aus Abgasen bilden einen gefährlichen Schadstoffmix. Pflanzen verbessern die Luftqualität nachhaltig. Allein durch ihre Blattoberfläche und die Abbremsung des Luftstromes, filtern Dach- und Fassadenbegrünungen pro Quadratmeter und Jahr bis zu 200 g Staub und Schadstoffpartikel aus der Luft heraus. Gebäudebegrünungen mindern die Schallreflexion der Bauwerksoberfläche um bis zu 3 dB und verbessern die Schall- dämmung des Daches im Inneren des Gebäudes um bis zu 8 dB. Bei Bauwerken, die im Einflussbereich höher gelegener Schallquellen liegen (z. B. in Einflugschneisen) oder die sehr starke Lärmquellen beinhalten (z. B. Produktionshallen, Diskotheken), kommt das besonders zum Tragen. Zusätzlich zum Schallschutz wird auch hochfrequente elektromagnetische Strahlung von Mobilfunk-sendeanlagen wirksam abgeschirmt. Gebäude- und Tiefgaragenbegrünungen bringen als großflächig einsetzbares Gestaltungs- element auch optisch mehr Lebensqualität in die Stadtlandschaft. Schon wenige blühende Inseln können das Wohngefühl der Stadtbevölkerung erhöhen. Aber auch im ländlichen Raum spielen Gebäude- begrünungen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Industrieansiedlungen auf der grünen Wiese harmonisch in das Landschaftsbild zu integrieren und ihre umweltschädlichen Einflüsse zu mindern bzw. unmittelbar auszugleichen.

13 Einsatzbereiche von Bauwerksbegrünungen Für unser Wohlempfinden brauchen wir lebendiges Grün – und das nicht nur im ländlichen Raum, sondern vor allem in den immer dichter besiedelten Städten. Doch aufgrund der engen Bebauung sind die Möglichkeiten für Stadtgrün sehr ein- geschränkt. So kommen wir nicht umhin, Gebäude für die Begrünung zu nutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, Bauwerks- begrünungen umzusetzen. Dach- und Fassadenbegrünungen in verschiedenen Ausprägungen haben bei uns eine jahrzehn- tealte Tradition. Wir können dabei auf viele bewährte Produkt- und Systemlösungen und erfahrene Ausführungsfachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus zurückgreifen.

Dachbegrünung Dachbegrünungen werden in zwei grund- sätzliche Begrünungsarten unterschieden: Bei einfachem Aufbau und geringer Pflege und Nutzung spricht man von „Extensiv- begrünungen“. Dem gegenüber steht die „Intensivbegrünung“ mit einem höheren, gartenähnlichen Aufbau und dementspre- chend auch einer höheren Nutzung durch den Menschen als zusätzlichen Lebensraum. Jede Begrünungsart umfasst wiederum verschiedene Vegetationsformen in Abhän- gigkeit des Schichtaufbaus und der örtlichen Gegebenheiten. Die Grenze zwischen Ex- tensiv- und Intensivbegrünung ist unscharf. Diese Begrünungsarten werden als „Einfa- che Intensivbegrünungen“ bezeichnet. Extensivbegrünungen Extensivbegrünungen kommen von ihrem Erscheinungsbild natürlichen ungenutzten Flächen nahe. Bei geringem Gründachauf- bau werden niedrigwüchsige Pflanzen ver- wendet, die sich weitgehend selbst erhalten und auch bei geringer Pflege weiterent- wickeln. Sie sind an die extremen Stand- ortbedingungen auf dem Dach angepasst. Extensivbegrünungen sind nur im Rahmen der Instandhaltung begehbar. Sie dienen mit ihrer möglichst geschlossenen Vegeta- tionsdecke in erster Linie als ökologischer Ausgleich überbauter Natur. Extensivbegrü- nungen können natürlichen und jahreszeit- lich bedingten Vegetationsentwicklungen und Bestandsumbildungen unterliegen und sind auf flachen und geneigten Dächern bis 45 Grad Neigung möglich. Eigenschaften Dachneigung: Pflanzen: 0-45° u. a. Sedum, Kräuter, Gräser ca. 8-15 cm ca. 80-190 kg/m2 Aufbauhöhe: Gewicht: Kostenrichtwert*: ab ca. 20-40 EUR/m2 Instandhaltung: gering Einsatzbereiche: Z. B. ökologischer Ausgleich, Regen- wasserrückhalt, Solargründächer * U. a. abhängig von der Objektgröße

15 Eigenschaften Dachneigung: Pflanzen: 0-5° u. a. Stauden, Rasen, Sträucher, Bäume ca. 25-100 cm Aufbauhöhe: Gewicht: ca. 300-1.300 kg/m2 Kostenrichtwert*: ab ca. 60-80 EUR/m2 Instandhaltung: hoch Einsatzbereiche: Z. B. zusätzliche Nutzflächen, Sport & Spiel, Urban Farming * U. a. abhängig von der Objektgröße Neben den vorgenannten „klassischen“ Begrünungsarten gibt es Ausbildungsfor- men, die für bestimmte Anwendungsfälle entwickelt wurden, wie beispielsweise das Biodiversitätsgründach, Solargründach, Re- tentionsdach und Urban-Farming-Dach. Die- se Begrünungsvarianten sind voll im Trend und werden immer häufiger umgesetzt. Sie lassen sich nicht in ein einheitliches Schema stecken und sind je nach Anwendungsfall unterschiedlich ausgeprägt. Intensivbegrünungen Die im Vergleich zu Extensivbegrünungen aufwändigeren Intensivbegrünungen werden am treffendsten mit dem Begriff „Dachgarten“ beschrieben. Intensivbe- grünungen sind mit ebenerdigen Gärten und genutzten Grünflächen vergleichbar, können je nach Ausbildungsform aus mehrjährigen Stauden und Gehölzen sowie Bäumen und Rasenflächen bestehen und sind in der Regel automatisch bewässert. Die Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten sind je nach örtlichen Gegebenheiten (v.a. Statik) nahezu unbegrenzt, allerdings werden Intensivbegrünungen in der Regel nur auf flachen Dächern und Tiefgaragen umgesetzt. Intensivbegrünungen werden oftmals als zusätzliche Nutzfläche und Wohnraum von Menschen genutzt und unterliegen auch damit hohen Anforderungen an die Bau- und Vegetationstechnik. Verkehrsflächen in Form von Wegen, Terrassen bis hin zu Fahrbelägen sind in Verbindung mit intensiven Dachbegrünungen möglich. Bestandsumbildungen der Vegetation sind unerwünscht und werden durch gezielte Pflege verhindert.

Biodiversitätsgründach Unter einem „Biodiversitätsgründach“ ist eine Dachbegrünung mit hoher Struktur- und Pfl anzenvielfalt zu verstehen, um Tieren (vorrangig Insekten und Bodenti ere) Nist- und Lebensräume anzubieten. Durch eine erhöhte Struktur- und Pfl anzenvielfalt auf dem Dach wird die Artenvielfalt der Fauna nachhalti g gefördert. Vereinfacht dargestellt gibt es zu den „Biodiversitätsgründächern“ zwei Varianten: Höherwerti ge Extensivbe- grünung und Einfache Intensivbegrünung. In der Regel geht man bei einem „Biodi- versitätsgründach“ von einer extensiven Dachbegrünung aus, die durch verschiedene Maßnahmen aufgewertet ist: Extensivbegrünung + Biodiversitätsbausteine = Biodiversitätsgründach Unter den „Biodiversitätsbausteinen“ sind parti elle Substratanhügelungen mit Sträu- chern als Rückzugsbereiche, Totholz als Nisthilfen, Steine als Verstecke, Sandlinsen als Mikrohabitate und Wasserfl ächen als Vogel- und Insektentränke zu verstehen. Eigenschaften Begrünungsart: extensiv, einfach intensiv Dachneigung: 0-5° Pfl anzen: Aufb auhöhe: Gewicht: u. a. Sedum, Kräuter, Gräser und parti ell Sträucher ca. 8-15 cm und parti ell Anhügelungen mit 25-30 cm ca. 80-190 kg/m2, parti ell bis ca. 330 kg/m2 Instandhaltung: gering Besonderheit: Arten- und strukturreiche Begrünungs- form zur Förderung der Artenvielfalt

17 Solargründach Von einem „Solargründach“ spricht man bei der Kombinati on von Photovoltaik bzw. Solarthermie und Dachbegrünung. Ein Zusammenspiel, das schon seit vielen Jahren im gegenseiti gen Nutzen prakti ziert wird: Die Begrünung als Bienenweide und Regenwasserspeicher erhöht durch Ver- dunstungskühlung die Leistungsfähigkeit der Photovoltaikanlage und schützt die Dachab- dichtung vor thermischer und mechanischer Beanspruchung. Zudem gibt es Systeme auf dem Markt, bei denen das Gewicht des Gründachaufb aus die Solaraufständerung standsicher hält, so dass keine Dachdurch- dringungen notwendig sind. Die Abstände zwischen Modulen und Substratoberfl äche und zwischen den Modulreihen an sich müs- sen groß genug sein, um Verschatt ungen zu vermeiden und eine fachgerechte Pfl ege zu ermöglichen. Bei der Pfl anzenauswahl ist auf eine niedrigwüchsige Vegetati on zu achten. Eigenschaften Begrünungsart: extensiv Dachneigung: 0-5° Pfl anzen: Aufb auhöhe: Gewicht: Instandhaltung: gering-mitt el niedrigwüchsige Sedum und Kräuter ca. 8-10 cm ca. 80-120 kg/m2 für den Gründach- aufb au und ca. 30 kg/m2 für die Solaranlage Besonderheit: Kombinati on Photovoltaik und Begrü- nung, idealerweise aufl astgehaltene, dachdurchdringungsfreie Montage- systeme

Retenti onsdach Unter einem „Retenti onsdach“ sind begrünte Dächer mit dem folgenden Funkti onsprinzip zu verstehen: In der Dränschicht wird ein temporärer bzw. dauerhaft er Wasserspei- cher geschaff en, über dem zusätzlich eine (extensive bzw. intensive) Dachbegrünung eingebaut wird. Die Vorteile sind vielfälti g: Die positi ven Wirkungen von Dachbegrü- nungen werden mit einem enormen zusätz- lichen Retenti onsraum von bis zu etwa 140 Liter pro Quadratmeter kombiniert. Das zwischengespeicherte Niederschlagswasser kann den Pfl anzen auf dem Dach oder an der Fassade zur Bewässerung zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Retenti onsdach lässt sich die maximale Abfl ussspende über ein Anstauelement (sogenannte „Drossel“) einstellen und gedrosselt über mehrere Stunden und Tage ableiten. Die genaue Berechnung des Abfl ussverhaltens unter Berücksichti gung der örtlichen Niederschlä- ge und des Abfl ussbeiwerts des Gründachs sind eine der Anforderungen, die an ein Retenti onsdach gestellt werden. Dazu kom- men noch die Berücksichti gung der höheren stati schen Traglast der Dachkonstrukti on und die Bereitstellung eines gefällelosen Daches. Eigenschaften Dachneigung: Pfl anzen: Begrünungsart: meist intensiv, jedoch auch extensiv möglich 0° je nach Begrünungsart. Intensiv: Stauden, Rasen, Sträucher ca. 25-100 cm (intensiv) ca. 300-1.300 kg/m2 plus temporärer Speicher von bis zu 140 kg/m2 Aufb auhöhe: Gewicht: Instandhaltung: hoch Besonderheit: Gezielte und berechnete Regenwasser- bewirtschaft ung, ggf. in Kombinati on mit Zisternen und Versickerungsein- richtungen

19 Urban-Farming-Dach Es gibt verschiedene Ansätze zum „Urban Farming“ auf dem Dach – von privaten Bauherren, die auf ihrem Dachgarten auch ein kleines Gemüsebeet anlegen bis zu erwerbsgartenbauähnlichen Unter-Glas- bzw. Off en-Kulturen. Fast alles ist möglich. In Abhängigkeit der möglichen Flächenlast, der geplanten Bewässerungsstrategie und der gewünschten Obst- und Gemüsesor- ten bieten sich verschiedene Systeme an. Ein „Urban-Farming-Dach“ ist eine Inten- sivbegrünung mit besonderer Nutzung. Gründachaufb au und Aufb auhöhe sind in Anlehnung einer klassischen intensiven Dachbegrünung zu sehen, andere Anforde- rungen ergeben sich an Substrat, Düngung und Bewässerung. Es sind verschiedene Nahrungsmitt el möglich, wie beispielsweise Kopfsalat, Zucchini, Tomaten, Karott en, Bee- rensträucher und kleine Obstbäume. Durch die Verlagerung der Produkti onsstätt en in die Stadt werden nicht nur Transportwege gespart und ein weiterer Beitrag zum Klima- schutz geleistet, sondern Obst- und Gemü- seanbau wird erlebbar und fördert neben der gesunden und bewussten Ernährung auch das Miteinander und schafft soziale Netzwerke. Eigenschaften Begrünungsart: intensiv Dachneigung: 0-5° Pfl anzen: Aufb auhöhe: Gewicht: Instandhaltung: hoch u. a. Obst, Gemüse, Salat, Küchenkräuter ab ca. 25 cm ab ca. 300 kg/m2 Besonderheit: Anbau von Nahrungsmitt eln (Obst, Gemüse, Salat)

20 Gründachschichtaufb au Dachbegrünungen werden schon seit Mitt e der 70er Jahre als Systembauweise ausgeführt. Der bewährte Gründachschichtaufb au ist dabei die sogenannte „mehrschichti ge Bauweise“. In dieser Bau- weise wird durch die Verwendung einer gesonderten Dränschicht (Schütt gut- oder Kunststoff dränage) Was- serspeicherung und Dränage durch ein Filtervlies von der Vegetati onstragschicht getrennt. Dadurch können feinere Substrate mit höherem organischem Anteil (z. B. Kompost) verwendet werden. Das führt zu einer großen Wasserspeicherfähigkeit, womit Verdunstungs- leistung und Artenvielfalt gefördert werden. Mit diesem Aufb au lassen sich extensive und intensive Dachbegrü- nungen bis zu einer Aufb auhöhe von etwa 35 Zenti meter verwirklichen. Bei höheren Aufb auten und Substratstärken über etwa 35 Zenti meter wird die mehrschichti ge Bauweise noch um eine weitere mineralische Schicht (Untersubstrat) ergänzt. Sie liegt zwischen Filtervlies und Vegetati onst- ragschicht. Der Grund ist, dass bei Substraten mit orga- nischen Anteilen bei höheren Schichten mit wurzelschäd- lichen Fäulnisprozessen zu rechnen ist, die so vermieden werden. Der Schichtaufb au einer mehrschichti gen Dachbegrünung im Flach- und Schrägdach sieht oberhalb der wurzelfesten Dachabdichtung in der Regel wie folgt aus: n Schutzlage n Dränschicht n Filterschicht n Vegetati onstragschicht (Substrat) n Vegetati on Bei der „einschichti gen Bauweise“ übernimmt das über- wiegend mineralische Substrat auch die horizontale Dränage. Bei der Schrägdachbegrünung sind grundsätzlich die glei- chen Funkti onsschichten im Einsatz, jedoch mit erhöhten Anforderungen.

Schemati sche Darstellung. Schichtaufb au einer extensiven Dachbegrünung in mehrschichti ger Bauweise 1 2 5 6 7 3 4 3 4 Schemati sche Darstellung. Schichtaufb au einer intensiven Dachbegrünung in mehrschichti ger Bauweise 1 2 5 6 7 3 4 3 4 21 1 Vegetati on n Extensiv: Trockenheitsangepasste, mehrjährige Pfl anzenarten. Aufgebracht durch Saat, Sedum-Sprossen, Flachbal- len-Stauden oder Vegetati onsmatt en n Intensiv: Langjährig bewährte Pfl anzenarten vergleichbar mit dem ebenerdigen Garten mit Rasen, Stauden, Gehöl- zen. Aufgebracht durch Stauden, Ballen-, Topf- oder Containerware, Rasensaat bzw. Ferti grasen 2 Substrat (Vegetati onstragschicht) n Extensiv: Extensivsubstrat (ca. 5-15 cm) n Intensiv: Intensivsubstrat (20-35 cm) Vegetati onstragschicht; spezielles, technisch herge- stelltes Substrat nach den Kennwerten der FLL- Dachbegrünungsrichtlinie für extensive bzw. intensive Mehrschichtbauweise 3 Filtervlies n Filtervlies (0,5 cm) Kunststoff vliese, die die Dränage von der Vegetati - onstragschicht trennen und das Einschlämmen von Feinanteilen in die Dränage verhindern 4 Dränschicht n Extensiv: Dränage (ca. 2-6 cm) n Intensiv: Dränage (6-12 cm) Speicherung von Niederschlagswasser (bei Intensivbe- grünungen oft mals durch einen zusätzlichen Wasser- anstau) und Ableitung des Überschusswassers zu den Entwässerungseinrichtungen. Die Dränage kann aus Schütt gütern wie z. B. Lava („Schütt güterdränage“) oder Kunststoff en („Festkör- perdränage“) bestehen 5 Schutzlage n Extensiv: Schutzlage (ca. 0,5-1 cm) n Intensiv: Schutzlage (1 cm) Schutzlage aus Vliesen, Gummigranulatmatt en usw. zum Schutz der Dachabdichtung vor mechanischer Beschädigung 6 Dachabdichtung n Dachabdichtung bzw. Wurzelschutzbahn Wurzelfest nach FLL bzw. DIN EN 13984. Schutz vor Wasser und Wurzeln 7 Dachkonstrukti on n Geeignete Dachkonstrukti on Ausreichende Tragfähigkeit, ggf. geeignete Wärmedämmung Anmerkung zur Darstellung: Die dargestellten Schichtaufb auten zeigen mögliche Lösungen und die angegebenen Maße und Materialien sind beispielhaft gewählt; Abweichungen von den Maßen und Verwen- dung anderer Materialien sind möglich.

22 Fassadenbegrünung Fassadenbegrünungen lassen sich verein- facht in zwei Hauptkategorien einteilen: n Bodengebundene Fassadenbegrünung n Wandgebundene Fassadenbegrünung Bodengebundene Fassadenbegrünung Die traditionellen bodengebundenen Fas- sadenbegrünungen sind im Wesentlichen dadurch charakterisiert, dass dafür „Kletter- pflanzen“ verwendet werden, die eine di- rekte Verbindung zum gewachsenen Boden haben. Sie werden nach ihren Kletterformen (Kletterstrategien) unterschieden. Klet- terpflanzen sind entweder Selbstklimmer oder Gerüstkletterpflanzen. Selbstklimmer (Wurzelkletterer oder Haftscheibenranker) klettern und haften direkt auf Flächen. Sie dürfen nur an intakte Mauerwerke ohne offene Fugen gepflanzt werden. Für außen gedämmte Wände, Wärmedämm- verbundsysteme (WDVS) oder vorgehängt hinterlüftete Fassaden (VHF), eignen sie sich nicht. Gerüstkletterpflanzen brauchen eine Kletterhilfe. Diese sollte dem Gewicht und der Wuchskraft sowie den jeweiligen Kletterstrategien entsprechen. So brauchen Schlinger vertikale, Ranker gitter- oder netz- artige und Spreizklimmer eher waagerechte Strukturen. Die Kletterhilfen werden in der tragenden Wand verankert. Für gedämmte Wände ist deshalb eine rechtzeitige Planung unerlässlich. Das Erreichen des Begrünungsziels kann je nach Pflanzenauswahl unterschiedlich lange dauern, in manchen Fällen mehrere Jahre. Je nach Pflanzenauswahl, Standort (Regenschatten des Bauwerkes) und sofern kein optimales Pflanzquartier möglich ist, kann eine Zusatzbewässerung erforderlich sein. Eine regelmäßige, fachgerechte Pflege ist unerlässlich. Der Aufwand ist pflanzen- spezifisch und mit zunehmendem Wuchs steigend. Tab. Bodengebundene Fassadenbegrünung Bodengebundene Fassadenbegrünungen Selbstklimmer Gerüstklett erpfl anzen Wurzelklett erer Haft scheiben- ranker Schlinger, Winder Ranker (Blatt -, Blatt - sti el-, Spross-) Spreizklimmer Tab. Wandgebundene Fassadenbegrünungen Wandgebundene Fassadenbegrünungen Verti kal Horizontal

23 Kostenrichtwerte Bodengebundene Fassadenbegrünun- gen mit Kletterhilfen kosten etwa 120-300 Euro/m2. Die wandgebundenen Begrünungen liegen je nach Flächengröße bei etwa 500 -1.000 Euro/m2. Die Kosten hängen grundsätzlich stark von der Flächengröße, den baulichen Gegebenheiten, der Bewässerungstech- nik und dem gewünschten Begrünungs- ziel ab. Empfehlenswert ist, sich nach einer ersten Beratung ein Angebot bei einem Fachbetrieb einzuholen. Wandgebundene Fassadenbegrünung Wandgebundene Begrünungssysteme, auch als „Vertikale Gärten“ und „Living Walls“ bezeichnet, zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie keine Verbindung zum gewach- senen Boden haben. Sie sind also unabhän- gig von den örtlichen Gegebenheiten an Bodenbeschaffenheit, Raum und Wasser. Da sie keinen Bodenanschluss benötigen, eignen sie sich besonders für innerstädti- sche, stark verdichtete Bereiche oder für Be- grünungen die erst ab einer gewissen Höhe beginnen. In vielen Fällen werden auch keine Kletterpflanzen, sondern Stauden, Gräser, Farne und kleinere Gehölze verwendet. Das Begrünungsziel wird sofort oder inner- halb kurzer Zeit erreicht. Wandgebundene Fassadenbegrünungen werden unterschie- den in horizontale Vegetationsflächen (Gefäße) die übereinander angeordnet sind und vertikale Vegetationsflächen. Hierbei wiederum in modulare oder flächige Sys- teme. Besonders letztere werden oft als vorgehängte, hinterlüftete Fassade konstru- iert. Somit wird gleichzeitig ein kompletter Fassadenaufbau mitgeliefert. Statische, bauphysikalische und Brandschutzaspekte sind bei wandgebundenen Begrünungen von besonderer Bedeutung und bedingen eine entsprechende Fachplanung. Die Begrünungen hängen buchstäblich am Tropf. Eine sicher funktionierende automa- tische Bewässerung ist ebenso wie Pflege und Wartung unabdingbar. Der Pflegeauf- wand ist im Vergleich zu bodengebundenen Begrünungen höher, der Wartungsaufwand ist deutlich höher. Bodengebundene Fassadenbegrünung Selbstklimmer Gerüstklett erpfl anzen Tab. Bodengebundene Fassadenbegrünung Wurzelklett erer Haft scheiben- ranker Schlinger, Winder Ranker (Blatt -, Blatt - sti el-, Spross-) Spreizklimmer Tab. Wandgebundene Fassadenbegrünungen Wandgebundene Fassadenbegrünungen Verti kal Horizontal Flächige Systeme Modulare Systeme Regalbauweise

24 Schemati sche Darstellung. Wandgebundene Fassadenbegrünung Verti kale Vegetati onsfl ächen Horizontale Vegetati onsfl ächen Modular n Module mit Substrat oder Substratersatz- stoff en n Die Module sind senkrecht stehende quadrati sche oder rechteckige Substrat- Kästen n Zum Einhängen in eine Unterkonstruk- ti on oder zum Aufstellen auf eine Kon- sole oder den Boden (gabionenähnliche Bauweisen) n Lastabtragung über Unterkonstrukti on in tragfähige Wand oder über Konsolen Flächig n Flächige Systeme mit Substrat- ersatzstoff en und Substraten auf Trägerplatt en n Bauweisen mit geringer Bauti efe und geringem Gewicht n Lastabtragung über Unter- konstrukti on in tragfähige Wand 1 Vegetati on Stauden, Kleingehölze 2 Thermisch trennende Verankerung 3 Module/Trägermaterial für Substrat oder Substratersatzstoff e 4 Bewässerung 5 Unterkonstrukti on 6 Hinterlüft ungsraum 7 Geeignete Wandkonstrukti on 1 3 4 2 5 6 n Horizontale Anordnung, Regalbauweisen/ Pfl anzenregale als Vorfassade n mit Substrat befüllt n Lastabtragung über Kragkonsolen oder Vorkonstrukti on n Es werden unterschieden: Pfl anzgefäße, aufgestellt auf mit dem Bauwerk ver- bundenen Konsolen, oder an Konsolen angehängte Pfl anzgefäße 1 1 Vegetati on Gerüstklett erpfl anzen 2 Substart 3 Dränschicht 4 Bewässerung 5 Konsole 6 Geeignete Wandkonstrukti on 6 4 2 3 5 Anmerkung zur Darstellung: Die dargestellten Schichtaufb auten zeigen mögliche Lösungen und die angegebenen Maße und Materialien sind beispielhaft gewählt; Abweichungen von den Maßen und Verwendung anderer Materialien sind möglich. 7

27 Planungsaspekte Investoren, Hochbau- und Landschaftsarchi- tekten können bei der Planung und Umset- zung von Dach- und Fassadenbegrünungen auf bewährte Produkt- und Systemlösungen und die Erfahrung von Garten- und Land- schaftsbaubetrieben und anderen Experten bauen. Zusätzlich zur fachlichen Kompetenz sind vor allem das konstruktive Zusammenspiel aller Akteure, die klare Abgrenzung von Fachkompetenzen und Verantwortlichkei- ten und eine vorausschauende Planung beachtenswert. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die allesamt zu berück- sichtigen sind und ineinander übergreifen: n Bauherrenwunsch und Nutzungsziel n Gründach- bzw. Fassadenbegrünungs- system n Fachkompetenter Einbau der Dach- bzw. Fassadenbegrünung n Instandhaltung (von der Fertigstellungs- pflege bis zur Erhaltungspflege) Bauweisen Fassadenbegrünung n Beachtung Vorgewerke (Gewerke- trennung und Gewerkeübergang) n Folgegewerke n Vorgaben aus dem Bebauungsplan n Arbeitssicherheit (bei Einbau und Instandhaltung) n Projektbezogene Gegebenheiten (Standortbedingungen) Wichtige Basis für die Planung, die bei Bauwerksbegrünungen in der Regel vom Landschaftsarchitekten zu erbringen ist, ist die klare Abstimmung mit dem Bauherren über das Nutzungsziel der Begrünung. Die Bauherren-Vorstellung muss mit den mögli- cherweise vorhandenen Vorgaben aus dem Bebauungsplan, den projektbezogenen Ge- gebenheiten und dem vorhandenen Budget übereinstimmen und umsetzbar sein. Dach- und Fassadenbegrünungen unter- scheiden sich so stark, dass unterschiedliche Planungskriterien zu beachten sind. Gebäudegrün- Schichtaufb au und Einbau Bauliche und örtliche Gegebenheiten Nutzungs- ziel und Bauher- renwunsch Planung Koordinati on Vorgaben aus dem Bebauungs- plan Instandhaltung (Pfl ege und Wartung) Vorgewerke, Nachfolgende Gewerke www.gebaeudegruen.info, www.bugg.de Stand: 08.08.2019

29 Planungsaspekte Dachbegrünung Beachtenswerte Fachregeln Die angeführten Regelwerke stellen die Planungsgrundlage für dauerhaft funktions- fähig begrünte Dächer dar. Gegebenenfalls sind auch die darin angeführten Fachregeln zu beachten. Zur Dachbegrünung: n FLL: Richtlinien für Planung, Bau und Instandhaltung von Dachbegrünungen (Dachbegrünungsrichtlinien). – Forschungsgesellschaft Landschafts- entwicklung Landschaftsbau e. V., Bonn n FLL, BGL, ZVDH, FBB: Hinweise zur Pfle- n FLL: Empfehlungen für Planung und ge und Wartung begrünter Dächer. – Forschungsgesellschaft Landschafts- entwicklung Landschaftsbau e. V., Bonn Bau von Verkehrsflächen auf Bauwerken. – Forschungsgesellschaft Landschafts- entwicklung Landschaftsbau e. V., Bonn Zur Dachabdichtung: n DIN 18531-3: Abdichtungen von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Lau- bengängen – Teil 3: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Auswahl, Ausführung und Details. Beuth Verlag Berlin n ZVDH: Fachregeln für Dächer mit Abdich- tungen (Flachdachrichtlinien). – Zentralverband des Deutschen Dachde- ckerhandwerks, Rudolf Müller Verlag, Köln Planungsaspekte Schon in der frühen Planungsphase und vor Baubeginn sollten die angeführten Planungspunkte beachtet und abgearbeitet werden. Dabei müssen verschiedene Baube- teiligte wie Hochbau- und Landschaftsarchi- tekt, Statiker, Dachdecker und Garten- und Landschaftsbaubetrieb einbezogen werden 1 Dachkonstruktion. Dachphysik Auf eine geeignete Dachkonstruktion und Wärmedämmung ist aus statischen und bau- physikalischen Gesichtspunkten zu achten. Während sogenannte „Warmdächer“ (ein- schalig, druckfeste Wärmedämmung liegt unter der Dachabdichtung) unproblematisch sind, muss bei zweischaligen „Kaltdächern“ (belüfteter Hohlraum zwischen Wärmedäm- mung und oberer Schale) besonders auf die meist geringere Tragfähigkeit der oberen Schale geachtet werden. Beim „Umkehr- dach“ liegt die Wärmedämmung über der Dachabdichtung und ist dadurch Feuchtig- keit ausgesetzt. Der später aufgebrachte Dachbegrünungsaufbau darf das Ausdiffun- dieren von Wasserdampf aus der Umkehr- dämmung nicht behindern. 2 Statik. Zusätzliche Flächenlast Extensivbegrünungen wiegen in der Regel 80–190 kg/m2 (0,8–1,9 KN/m2). Intensive Dachbegrünungen haben Flächenlasten ab ca. 300 kg/m2 (3 KN/m2). Schneelasten sind ebenso wie Verkehrslasten bei genutzten Dachterrassen und Punktlasten (z. B. Spiel- geräte, Einzelbäume) gesondert zu berech- nen. Die maximale Belastbarkeit der Dach- fläche ist Grundlage für die Entscheidung, welche Art von Dachbegrünung möglich ist. Während beim Neubau die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion noch auf den gewünsch- ten Begrünungstyp abgestimmt werden kann, ist man bei Altbauten an die bautech- nischen Vorgaben gebunden. Da Standard- kiesschüttungen (5 cm) ebenfalls rund 100 kg/m2 wiegen, ist bei Bestandsgebäuden nach Entfernung der alten Kiesschicht eine extensive Begrünung meist problemlos möglich. 3 Dachabdichtung. Wurzelschutz Die Dachabdichtung verhindert das Eindrin- gen von Wasser in die Dachkonstruktion und das Gebäudeinnere. Sie wird vom Dach- decker fachgerecht verlegt und muss auf die Dachnutzung abgestimmt sein. In der Regel

30 sind Dachabdichtungen auch gleichzeitig Wurzelschutz. Die Dachabdichtung bzw. der zusätzliche Wurzelschutz muss wur- zelfest nach FLL oder DIN EN 13948 sein. Rhizombildende Pflanzen wie Bambus und Schilf sollten grundsätzlich nicht verwen- det werden, da es hierfür keine geprüften Dachabdichtungen gibt. Zu beachten sind ausreichende hohe Rand- abschlüsse und -einfassungen und ein vollflächiger Wurzelschutz. Zur Gewerke- übergabe bzw. als Frühwarnsystem können Leckortungssysteme unterhalb der Dachab- dichtung dauerhaft eingebaut werden. 4 Dachgefälle. Dachneigung Im Prinzip lassen sich alle Dachtypen (Flach- dach, Satteldach, Pultdach oder Tonnen- dach) begrünen. Dachneigungen von 0° bis etwa 30° sind für Gründächer gut geeignet. Erfahrene Systemanbieter und Fachfirmen errichten in Sonderfällen auch Steildächer von 45° Dachneigung. Ab 15° Dachneigung sind Schubsicherungsmaßnahmen gegen das Ab- rutschen des Gründachaufbaus vorzusehen. Mit zunehmender Dachneigung steigen die Installations- und Materialkosten deutlich an. Bei Intensivbegrünungen und Retenti- onsdächern sind aufgrund des gewünschten Wasseranstaus 0°-Dächer erforderlich, bei Extensivbegrünungen sind Dächer mit Gefälle von 1–2° zu empfehlen. Auf Dä- chern ohne Gefälle (0°-Dächer) kommt es nach Niederschlägen häufig zur Pfützenbil- dung. Hier muss durch ausreichend hohe Dränschichten dafür gesorgt werden, dass die Vegetationstragschicht nicht dauerhaft vernässt und es zu Vegetationsumbildungen kommt. 5 Entwässerung Anfallendes Überschusswasser muss zu- verlässig von den Dachflächen abgeführt werden. Staunässe schädigt das Pflan- zenwachstum und sorgt für eine erhöhte Belastung der Statik. Für die Weiterleitung des überschüssigen Niederschlagswassers ist zuerst die Substrat- und Dränageschicht zuständig. Entwässerungseinrichtungen wie Dachabläufe, vorgehängte Dachrinnen,

31 10 Windsoglast. Verwehsicherheit Bei lose verlegten Dachabdichtungen sind Mindestgewichte (Windsoglast) zur Siche- rung der Abdichtung gegen Abheben zu be- achten. Eck- und Randbereiche des Daches sind besonders betroffen. Ist die Abdichtung mechanisch fixiert und somit eine Last zur Sicherung nicht notwendig, ist der Schicht- aufbau des Gründachs dennoch verwehsi- cher (Verwehsicherheit) einzubauen. Das betrifft vor allem hohe bzw. windexponierte Gebäude. Gegebenenfalls sind objektbezo- gen Vorschläge zu verwehsicheren Aufbau- ten von Fachleuten einzuholen. 11 Wasseranschluss. Bewässerung Grundsätzlich sind auf dem Dach ausrei- chend dimensionierte Wasseranschlüsse einzuplanen. Bei Extensivbegrünungen dient die Bewässerung in der Anwuchsphase als Startbewässerung, um langanhaltende Trockenheiten zu überbrücken bzw. Ver- dunstungsleistungen zu erhöhen. Inten- sivbegrünungen haben in der Regel eine automatische Bewässerung. Zur Minimie- rung des Frischwasserverbrauchs bietet sich bei Intensivbegrünungen ein Wasseranstau in der Dränschicht an. 12 Zugang zum Dach Auch nach der Bauphase ist für Instandhal- tungsvorgänge ein problemloser und siche- rer Zugang zur Dachfläche zu gewährleisten. 13 Abstimmung mit weiteren Gewerken Das Gründach kann oftmals nicht mehr iso- liert betrachtet werden. Mögliche Kombina- tionen mit Photovoltaik bzw. Brauchwasser- nutzung müssen beachtet werden. innenliegende Entwässerungsrinnen und Wasserspeier sorgen anschließend für einen zuverlässigen Wasserablauf. In der Pla- nung sind die Abflusskennzahlen begrünter Dächer in Abhängigkeit von Aufbauhöhe und die ausreichend dimensionierte Drä- nageschicht zu beachten. Auch Druckent- wässerungssysteme können bei Beachtung bestimmter Voraussetzungen verwendet werden. Entwässerungseinrichtungen sind von Substrat und Vegetation freizuhalten und müssen jederzeit kontrollierbar sein. Dachflächen mit innenliegender Entwäs- serung müssen immer einen Haupt- sowie einen Notentwässerungsablauf aufweisen. 6 Absturzsicherung Maßnahmen zur Absturzsicherung müssen bei Absturzhöhen ab 2 Meter vorgesehen werden und unterliegen der Verpflichtung des Bauherren bzw. Planers. Das betrifft sowohl die Bau- als auch die spätere In- standhaltungsphase. Empfehlenswert sind auflastgehaltene Absturzsicherungssysteme, die nicht in die Dachkonstruktion eingreifen. 7 Brandschutz Begrünte Dächer gelten als „Harte Be- dachung“ und „Widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme“. Die länderspezifischen Brandschutzvorschriften sind zu beachten. Vor Dach- und Fensteröff- nungen sind in der Regel Kies- oder Platten- streifen vorzusehen. 8 Gründachaufbau. Gestaltung. Pflanzenauswahl Mit dem Begrünungs- und Nutzungsziel werden der dazu notwendige Schichtaufbau und die Pflanzenauswahl festgelegt. Danach richten sich dann die Anschlusshöhen der Dachabdichtung sowie zusätzlich einzupla- nende Lasten. 9 Begeh- und befahrbare Verkehrsflächen Bei Dachflächen mit Personen- und Fahr- zeugverkehr sind besondere Anforderungen an Statik, Schichtaufbau, Wärmedämmung und die Dachabdichtung und deren Schutz zu beachten.

Geeignete Pflanzen Pflanzen für Extensivbegrünungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit wenig Was- ser auskommen. Bestimmte Arten können sich zudem bei Hitzeperioden einziehen und danach wieder frisch austreiben und sie vertragen Frost und das Durchfrieren des kompletten Gründachaufbaus. Für die Extensivbegrünung sind alle Pflanzenarten aus dem Stein- und Gewürzgarten denk- bar – Dachwurz, Mauerpfeffer, Fetthenne, Karthäuser- und Felsennelke, Schnittlauch, Thymian, Origanum, Wiesenmagerite und vieles mehr. Es gibt verschiedene Arten der Vegetationsaufbringung: in Form von Saat- gutmischungen, Sedum-Sprossen, Flachbal- lenstauden und vorkultivierten Vegetations- matten. Bei den Intensivbegrünungen sieht es von der Pflanzenauswahl ähnlich aus wie im nor- malen Garten. Es müssen allerdings Arten verwendet werden, die wenig empfindlich gegen Trockenheit, Wind und Frost sind. Von der Verwendung von rhizombildenden Arten wie Bambus und Schilf wird aufgrund deren Rhizome grundsätzlich abgeraten. Bei Dachgärten mit bespielbarem Rasen ist vorzugsweise Fertigrasen einzusetzen. Die Pflanzenauswahl sollte mit dem Land- schaftsarchitekten, dem Garten- und Land- schaftsbaubetrieb oder dem Pflanzenliefe- ranten abgestimmt werden. Die am besten geeigneten Monate für die Vegetationsaus- bringung sind April bis Juni und September bis November.

Exemplarischer Auszug aus umfassenden Pflanzenlisten Extensive Dachbegrünung Botanischer Name Deutscher Name Standort Allium schoenoprasum Campanula carpatica Schnittlauch Karpaten- Glockenblume Dianthus carthusianorum Karthäuser-Nelke Dianthus deltoides Festuca glauca Koeleria glauca Heidenelke Blau-Schwingel Schillergras Origanum vulgare Wildmajoran Petrorhagia saxifraga Felsennelke Großblütige Braunelle Prunella grandiflora Sedum album in Sorten Weißer Mauer- Sedum floriferum Sedum reflexum Sedum sexangulare pfeffer Goldsedum Tripmadam Milder Mauerpfeffer Sedum spurium Kaukasus-Fetthenne sonnig sonnig/ halbschattig sonnig sonnig sonnig sonnig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig sonnig sonnig sonnig sonnig/ halbschattig Thymus serpyllum Kriechender Thymian sonnig Intensive Dachbegrünung Botanischer Name Deutscher Name Standort Aster amellus Berberis thunbergii Bergaster Berberitze Bergenia cordifolia Bergenie Carex pendula Riesensegge Cornus sanguinea Roter Hartriegel Cotoneaster dammeri Zwergmispel Euonymus fortunei Spindelstrauch Festuca ovina Schwingel Hemerocallis in Sorten Taglilie Lavendula augustifolia Lavendel Molinia caerulea Pfeifengras Phlox paniculata Poa pratensis Gartenphlox Wiesenrispe Potentilla fruticosa Fingerstrauch Ribes sanguineum Johannisbeere sonnig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig sonnig sonnig/ halbschattig sonnig sonnig/ halbschattig sonnig sonnig/ halbschattig sonnig/ halbschattig 33 Blütezeit (Monat) 6–8 7–9 6–9 6–9 6–7 6–7 Blüten-/ Blattfarbe rosa hellblau rosa rosa grau-blau grünsilbrig 7–10 lila 6–9 6–8 6–8 6–7 6–7 6–7 7–8 5–9 Blütezeit (Monat) 8–9 5 3 6–7 5–6 5 / 5–7 7–8 6–7 8–9 6–9 6–7 6–9 weiß-rosa violett weiß goldgeld gelb gelb weiß-rosa violett Blüten-/ Blattfarbe gelb gelb rosa-rot grün weiß weiß-rötlich / blaugrün sorten- abhängig violett grün sorten- abhängig grün gelb Höhe in cm 10–40 15–20 30–40 10–30 25–30 20–40 20–60 10–25 5–15 5–15 10–20 20–25 5–10 10–15 4–5 Höhe in cm 60 100– 150 30–35 80–100 200– 300 10–15 20 20 60–80 50 60 50 80–100 sonnig 80–120 200 4 – 5 gelb-rot

34 Instandhaltung (Pflege und Wartung) Dächer, unabhängig ob begrünt oder unbe- grünt, müssen regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Ein fachgerecht begrüntes Dach hält bei regelmäßiger Pflege und War- tung viele Jahrzehnte. Intensivbegrünungen sehen größtenteils nicht nur so aus wie ebenerdig angelegte Gärten, sie haben folg- lich auch den gleichen Pflegeanspruch. Bei Extensivbegrünungen ist der Pflegeaufwand viel geringer, dennoch ist eine regelmäßige und fachgerechte Pflege notwendig. Um die Funktionsgewährleistung der Begrünung, einschließlich des Wurzelschutzes überneh- men zu können, ist eine regelmäßige Pflege und Wartung durch einen Fachbetrieb unerlässlich. Folgende Vorteile sind damit verbunden: n Erzielung und Erhaltung des vorgesehe- nen Begrünungsziels und der vorgesehe- nen Funktionen der Dachbegrünung n Verlängerung der Funktionsfähigkeit der Dachabdichtung n Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit von technischen Einrichtungen n Steigerung der Werterhaltung der Bausubstanz Die Aufwendungen für Pflege und Wartung von Dachbegrünungen sparen Folgekosten. Wird dagegen auf eine Durchführung von Pflege- und Wartungsmaßnahmen verzich- tet, muss der Bauherr später mit zusätzli- chem Aufwand sowie früheren Instandset- zungskosten rechnen. Die bei Extensivbegrünungen ein- bis zwei- mal jährlich durchzuführenden Pflegemaß- nahmen sind: n Kontrolle der Dachrandbereiche und Dachdurchdringungen auf Hinter- wurzelungen durch Pflanzen n Überprüfung der Entwässerungs- einrichtungen n Entfernen von unerwünschtem Fremdbewuchs n Mähen der Vegetation und Abtragen des Mähguts n Düngen (mit Langzeitdünger) Bei Intensivbegrünungen ist mehrfach im Jahr (3–10 mal) zu pflegen. Zu den schon zuvor genannten Maßnahmen kommen noch bei Bedarf dazu: n Einflussnahme auf den Erhalt der n Überprüfen der Bewässerungs- geplanten Vegetation n Vermeidung von unerwünschtem Fremdbewuchs n Kontrollmöglichkeiten nach Extrem- beanspruchungen (Sturm, Hagel ...) n Erhalt der brandschutzrechtlichen Anforderungen n Sicherstellung der nachhaltigen Funkti- onsfähigkeit als Ausgleichsmaßnahme n Erhaltung von erweiterten Gewähr- leistungszusagen n Minimierung von Folgeschäden und Folgekosten n Erhaltung des Positiv-Images der Dachbegrünung einrichtungen n Rückschnitt n Rasenpflege (Mähen, Vertikutieren, Aerifizieren) Es wird unterschieden zwischen Fertigstel- lungspflege (gehört zur Bauabwicklung und führt zum abnahmefähigen Zustand) und da- rauf folgende Entwicklungs- und Unterhal- tungspflege (abgedeckt durch Pflege- und Wartungsverträge). Die Pflege ist unbedingt einzuplanen und detailliert auszuschreiben.

37 Planungsaspekte Fassadenbegrünung Beachtenswerte Fachregeln Das angeführte Regelwerk stellt die Pla- nungsgrundlage für dauerhaft funktionsfähi- ge Fassadenbegrünung dar. Es sind auch die darin angeführten weiterführenden Fachre- geln zu beachten. FLL: Richtlinien für Planung, Bau und Instandhaltung von Fassadenbegrünungen (Fassadenbegrünungsrichtlinien). – Forschungsgesellschaft Landschaftsent- wicklung Landschaftsbau, Bonn. Planungsaspekte Vorab einer detaillierteren Planung sollten zuerst die Wünsche und das Budget des Bauherren mit den umsetzbaren Möglich- keiten abgeglichen werden, auch unter der Berücksichtigung einer dauerhaften fachge- rechten Pflege. Erst nach der positiven Erst- analyse sollte dann anhand der nachfolgend angeführten Planungsaspekte ins Detail gegangen werden. Dabei müssen verschie- dene Baubeteiligte wie Hochbau- und Land- schaftsarchitekten, Statiker, TGA-Planer, Bauphysiker, Brandschutzsachverständige mit den jeweils ausführenden Betrieben wie Fassadenbauer, Elektriker, Sanitärinstalla- teure und Gebäudebegrüner mit einbezogen werden. Hieraus ist ersichtlich, dass die Koordinationsplanung die größte Herausfor- derung für die Planung ist. Planung, Ausfüh- rung und Pflege sollten stets durch erfahre- ne Fachleute erfolgen. 1 Wandkonstruktion. Wandbeschaffenheit. Statik Für Fassadenbegrünungen (aller Art) spielt der Wandaufbau eine entscheidende Rolle: Dämmungen und andere nichttragende Schichten eignen sich nicht, die Zusatzlast einer Fassadenbegrünung aufzunehmen. Wandgebundene Fassadenbegrünungen werden auf der tragenden Wand verankert. Sie stellen selbst die Wetterschale dar und lassen i. d. R. eine Dämmung zwischen sich und der tragenden Wand zu. Die Konstruk- tion nimmt die komplette Flächenlast der Begrünung auf. Kletterhilfen für Gerüstkletterpflanzen werden auf der tragenden Wand verankert. Die Halter müssen, sofern sie alleine die Vertikallasten tragen, die entsprechende Quersteifigkeit aufweisen. Bei „angelehnt stehenden Konstruktionen“ werden die Vertikallasten in den Boden (Fundament) abgetragen, so dass die Halter nur noch die Windsoglasten zu tragen haben. Selbstklimmer dürfen nur an intakten, fugenlosen Wandaufbauten ohne Außen- dämmung eingesetzt werden. Wärme- dämmverbundsysteme eignen sich nicht, da dieser Wandaufbau eine „schwimmende Konstruktion“ ist, die die Zusatzlasten einer Begrünung nicht aufnehmen kann. Die Beschichtung der Wand (Putz, Farbe etc.) ist auf Eignung und Verträglichkeit zu prüfen. Bei vorgehängten und hinterlüfteten Fassaden, wärmegedämmten Vorsatz- fassaden, holzbekleideten Fassaden und Trapezblechwänden sind grundsätzlich nur Gerüstkletterpflanzen bzw. wandgebundene Begrünungsysteme zu empfehlen. Die Trie- be von Selbstklimmern wachsen in Fugen und Spalten hinein und verursachen durch Dickenwachstum Schäden an der Fassade. 2 Windlast Die Windlasten oder Windsoglasten bean- spruchen Pflanzen als auch Kletterhilfen. Sie sind abhängig von der Windzone, der Höhe des Gebäudes, der Höhe des Geländes, wo das Gebäude steht und der Geometrie des Gebäudes. Die Beanspruchung durch Windlast sollte von einem Statiker berech- net werden.

38 3 Wurzelschutz Oberhalb des Erdreiches ist an der Wand/ Fassade kein zusätzlicher Wurzelschutz notwendig. Wandgebundene Fassadenbe- grünungssysteme gewährleisten diesen konstruktiv. Bei bodengebundenen Begrü- nungen schließt kompetente Pflanzenaus- wahl oberirdische Beschädigungen durch Wurzelbildung vollständig aus. Bei der Anla- ge von Pflanzstellen muss auf den Zustand des Wurzel- und Feuchteschutzes geachtet werden und dieser vorsorglich instandge- setzt oder verbessert werden. 4 Standort Fassade Wichtige Faktoren zur Pflanzenauswahl und Bewässerungsstrategie sind die Ausrichtung (Himmelsrichtung) der Fassade, einschließ- lich Verschattung bzw. Lichtreflektion durch Nachbargebäude, die Bauwerkshöhe und die gewünschte Begrünungshöhe. 6 Kletterhilfen Sollten Pflanzenarten gewählt werden, die Kletterhilfen benötigen, stehen folgende Arten von Kletterhilfen zur Verfügung: n Drahtgitter/Rankgitter n Drahtseile n Netze (Industriefertigung) n Kletterhilfen aus Glasfaserverbund- werkstoffen n Kletterhilfen aus Holz Grundsätzlich sind nicht rostende bzw. korrosionsbeständige Materialien zu ver- wenden. Zu beachten sind bei der Auswahl und Anbringung: Befestigung, Wandabstand, Strukturen, Wuchspotenzial der Pflanzen, Abstände zu Fallrohren und Fenstern. 7 Wasseranschluss. Bewässerung Zur Startbewässerung von bodengebun- dener Fassadenbegrünung und zur dauer- haften Bewässerung von wandgebundenen Systemen sind grundsätzlich ausreichend dimensionierte Wasseranschlüsse an der Fassade einzuplanen. Zu beachten ist die Bereitstellung frostfreier Technikräume für die Bewässerungsautomatik wand- gebundener Systeme und frostfreier Leitungen bei immergrüner Bepflanzung. Eventuell kann die Bewässerung über das Wasserreservoir einer Zisterne erfolgen. 5 Geeignetes Fassadenbegrünungssystem. Pflanzenauswahl In Abhängigkeit von Nutzungs-, Vegetati- onsziel und Kostenrahmen wird entschie- den, ob eine boden- oder eine wandge- bundene Fassadenbegrünung zum Einsatz kommt. Daraus ergeben sich weitere Entscheidungsprozesse, wie beispielsweis zu geeigneten Kletterhilfen bei bodengebunde- nen Systemen in Abhängigkeit der ausge- wählten Pflanzen. Tab. Fassadenbegrünungen: baukonstrukti ve und technische Voraussetzungen Fassadenbegrünungen: baukonstrukti ve und technische Voraussetzungen Bodengebundene Fassadenbegrünungen Begrünungen mit Selbstklimmer Begrünungen mit Gerüstklett erpfl anzen Wandgebundene Fassadenbegrünungen - Flächige Systeme - Modulare Systeme - Regalbauweise Massive Bauweise Intakte Gebäudehülle Ausreichende Stati k Intakte Gebäudehülle Keine Beein- trächti gung der Gebäude- dämmung Ausreichende Stati k Hinterlüft eter Raum

39 8 Entwässerung Bei wandgebundenen Fassadenbegrü- nungen müssen eine zielgerichtete und dauerhaft funktionsfähige Entwässerung des Überschusswassers sichergestellt und entsprechende Entwässerungseinrichtungen vorgesehen werden. 9 Brandschutz Fassadenbegrünungen sind in Sachen Brandschutz im Einzelfall für jedes Bau vor- haben vor der Ausführung zu prüfen und erforderlichenfalls mit dem Brandschutz- konzept abzustimmen. Nachfolgende Kriterien spielen dabei u. a. eine Rolle: Begrünungsform, Brandverhalten der Be - pflanzung und Brandverhalten der Bau- teile. Der Pflege kommt eine besondere Bedeutung zu: Beispielsweise Totholz zu entfernen und Gebäudeöffnungen grund- sätzlich frei von Pflanzen zu halten. Bei wandgebundenen Fassadenbegrünungen muss der hinterlüftete Raum zwischen Begrünungssystem und Wand/Fassaden in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden, um einen Kamineffekt zu verhindern. 10 Absturzsicherung. Arbeitssicherheit Ab einer Absturzhöhe von 2 Metern sind Vorkehrungen zur Absturzsicherung zu tref- fen. Die Verpflichtung zur Erstellung eines Sicherheitskonzepts liegt dabei beim Bau- herren bzw. von ihm beauftragten Planer. Zu berücksichtigen ist nicht nur die Bau-, sondern auch Nutzungsphase (Instandhal- tung). Das Sicherheitskonzept betrifft zudem u. a. Leitern und Hubarbeitsbühnen. 11 Zugang zur Fassade Auch nach der Bauphase ist für Instand- haltungsvorgänge ein problemloser und sicherer Zugang zur Fassadenfläche und ggf. zum Technikraum zu gewährleisten, dies mittels Wartungsgängen, Hubsteiger oder Fassadenaufzügen. 12 Abstimmung mit weiteren Gewerken Fassadenbegrünungen können oftmals nicht mehr isoliert betrachtet werden. Mögliche Kombinationen mit Photovoltaik bzw. Brauchwassernutzung müssen beachtet werden.

40 Geeignete Pflanzen Für die bodengebundene Fassadenbegrü- nung eignen sich viele bekannte Pflanzenar- ten, wie beispielsweise Wilder Wein, Efeu, Kletterhortensie, Immergrüner Kletter- Spindelstrauch, Klettertrompete (ohne zusätzliche Kletterhilfen), Kiwi, Geißblatt, Blauregen, Waldrebe, Kletterrose, Pfeifen- winde und Weinreben (mit unterstützenden Kletterhilfen). Bei den wandgebundenen Begrünungssys- temen können beispielsweise Geranien, Ber- genien, Steinbrech, Waldsteinien, Hainsimse, Streifen- und Schildfarne, Zwergmispel, Spindelstrauch, Johanniskraut, Immergrün u. v. m. verwendet werden. Die Pflanzenauswahl sollte mit dem Land- schaftsarchitekten, Garten- und Land- schaftsbaubetrieb, Pflanzenlieferanten und dem Systemanbieter objektbezogen abge- stimmt werden. Die am besten geeigneten Monate für die Pflanzung sind April bis Juni und September bis Anfang November.

Exemplarischer Auszug aus umfassenden Pflanzenlisten Bodengebunden Fassadenbegrünung Botanischer Name Deutscher Name Standort Höhe in m Blütezeit (Monat) 6–8 4–6 4–5 8–10 3–12 8–15 20–25 10–15 3–5 4–6 12–20 2–15 2–4 8–10 8–12 Höhe in cm 30–60 25–40 4–5 ver- deckt, 6–7 7–9 5–6 ab 9 7–10 ab 9 6–7 2–4 um 6 7–8 um 6–8 6–8 6–7 5–6 Blüte- zeit (Monat) 6–7 4–5 6–7 41 Blüten-/ Blattfarbe violettbraun & purpurrosa grüngelb & purpurbraun orange bis ziegelrot weiß-rosa gelblichgrün weiß grünlichgelb weiß gelb gelblichweiß hellgrün sorten- abhängig weiß gelbgrün violett Blüten-/ Blattfarbe grün-gelb dunkelrosa grünlich- braun / weiß rosa-rot violettblau weiß violett braun violett-blau rosa rot rosa-violett gelb Akebia quinata Akebie sonnig/halbschattig Aristolochia tomentosa Pfeifenwinde sonnig/schattig Campsis x tagliabuana Trompetenblu- me Waldrebe Spindelstrauch Knöterich Clematis montana Euonymus fortunei Fallopia baldschuanica (syn. F. aubertii) Hedera helix Hydrangea petiolaris Jasminum nudiflorum Winterjasmin Lonicera caprifolia Parthenocissus tricuspidata Wilder Wein Efeu Kletterhortensie Jelängerjelieber Rosa i.S. Rubus henryi Vitis vinifera Wisteria floribunda Kletterrose Brombeere Echter Wein Blauregen Wandgebunden Fassadenbegrünung sonnig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig halbschattig/schattig halbschattig/schattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig halbschattig/schattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig Botanischer Name Deutscher Name Standort Alchemilla mollis Bergenia cordifolia Carex pendula Dryopteris affinis Geranium macrorrhiz- um Spessart Geranium sanguineum Blut-Storch- Hosta lancifolia Frauenmantel Bergenie Hängende Segge Goldschuppen- farn Balkan-Storch- schnabel schnabel Lanzen-Funkie Purpurglöck- chen Echter Lavendel Wald-Hainsimse Katzenminze Polsterphlox Hohe Fetthenne Thymian Teppich- Ungarwurz sonnig/schattig sonnig/schattig halbschattig/schattig 40–120 halbschattig/schattig 50–100 / sonnig/halbschattig 20–30 sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig sonnig/halbschattig sonnig halbschattig/schattig sonnig/halbschattig sonnig sonnig sonnig halbschattig/schattig 30–40 20–60 30–60 40 20–60 30–40 15 50–70 25 10 5–7 6–8 7–8 7–8 6–8 5–6 5–7 5–6 9–10 6–7 4 – 5 Heuchera micrantha Lavandula officinalis Luzula sylvatica Nepeta x faassenii Phlox subulata Sedum telephium Thymus vulgaris Waldsteinia ternata

42 Instandhaltung (Pflege und Wartung) Fassadenbegrünungen können ebenso lange bestehen wie das Gebäude. Voraussetzung ist allerdings der fachgerechte Einbau und eine regelmäßige und fachgerechte Instandhaltung. Bei bodengebundenen Fassadenbegrünun- gen sind ein- bis dreimal jährlich folgende Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen: n an Pflanzen • Rückschnitt und Triebleitung, ggf. Ein- flechten in oder Anbinden an Kletter- hilfen zur: - Vermeidung von Störungen in sensiblen Bereichen wie Fenstern und deren mechanische Verschattun- gen, Dachflächen, Abdeckungen von Attiken und anderen Übergängen, Fall- rohren, Lüftungsöffnungen, Markisen, Blitzableitern und ggf. Geländern - Vermeidung von Brandgefahren durch Totholz - Verbesserung der Vitalität, Förderung der Blüten- und/oder Fruchtbildung, Verhinderung von Selbstverschattung (Aufkahlung) und „Erziehung“ unter optischen Aspekten auch hinsichtlich der Winteransicht • Ggf. Verjüngung durch Herausnahme zu alter oder zu dicker Triebe • Düngung entsprechend Erfordernis n an Kletterhilfen • Kontroll- und Wartungsarbeiten nach Herstellerangaben Wandgebundene Fassadenbegrünungen erfordern zwei- bis fünfmal jährlich folgende Instandhaltungsmaßnahmen: n an Pflanzen • Rückschnitt zur: - Vermeidung von Störungen in sensiblen Bereichen wie Fenstern und deren mechanische Verschattun- gen, Dachflächen, Abdeckungen von Attiken und anderen Übergängen, Fall- rohren, Lüftungsöffnungen, Markisen, Blitzableitern und ggf. Geländern - Vermeidung von Brandgefahren durch trockene Pflanzenteile • Ersetzen von ausgefallen Pflanzen • Düngen (falls nicht automatisiert über die Wasserzufuhr) n an technischen Komponenten • Regelmäßige Kontrolle und Wartung der Wasser- und Nährstoffversorgungs- anlage • Vor dem Winter: Frostsicherung der Be- und Entwässerung • Sonstige Kontroll- und Wartungs- arbeiten nach Herstellerangaben Es wird unterschieden zwischen Fertigstel- lungspflege (gehört zur Bauabwicklung und führt zum abnahmefähigen Zustand mit gewünschtem Deckungsgrad) und darauf folgende Instandhaltung zur Entwicklung und Unterhaltung (abgedeckt durch Pflege- und Instandhaltungsverträge). Die Pflege ist unbedingt einzuplanen und detailliert auszuschreiben.

44 Fachbetriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus. Qualität in Ausführung und Instandhaltung Vorausschauende Planung und fachgerechte Ausführung – das ist die Basis dauerhaft funktionsfähiger Dach- und Fassadenbegrü- nungen. Den geschulten und spezialisierten Fach- betrieben des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus kommt dabei eine wichtige Rolle zu: als Ratgeber des Bauherren und des Architekten, als Ausführungsbetrieb und in Folge als Experte für die Pflege und Wartung. Die praktische Umsetzung von Bauwerks- begrünungen sollte in jedem Fall durch einen Fachbetrieb des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau erfolgen. Sie haben das Fachwissen in Bau- und Vegetationstechnik und das Know-how rund um die Pflanzen- verwendung. Im Rahmen der Gewerketrennung ist der Fachbetrieb des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus für die Begrünungs- und Pflegearbeiten zuständig und der Dach- decker für die notwendigen Dachabdich- tungsarbeiten. Jedes Gewerk bringt so seine Stärke ein. Erkundigen Sie sich bei einem der Landes- verbände des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus nach Expertern, die sich auf Bauwerksbegrünung spezialisiert haben und lassen Sie sich von diesen beraten! Nutzen Sie deren Erfahrungen und Fachwis- sen für nachhaltige Begrünungen! Online finden Sie Ihren Experten hier: www.mein-traumgarten.de/ fachbetriebsuche.aspx

46 Impressum Herausgeber Bundesverband Garten-, Land- schafts- und Sportplatzbau e. V. Haus der Landschaft Alexander-von-Humboldt-Str. 4 53604 Bad Honnef www.galabau.de Bilder und Abbildungen Dr. Gunter Mann, Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) Fotos Seite 45: Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg e. V. Text Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) Redaktion Dr. Michael Henze, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sport- platzbau e. V., Bad Honnef Beratend wirkten mit: BGL-Ausschuss Landschaftsgärtneri- sche Fachgebiete: Gerald Jungjohann, Jungjohann & Jensen GmbH, Güstrow, Vorsitzender Jörg Deimling, Jörg Deimling Garten- und Landschaft, Astert Michael Hartmann, Baumpflege Boll- mann GmbH, Ellerau Joachim Herold, Herold GmbH & Co. KG, Berlin Max Hohenschläger, Hohenschläger GmbH, Mühlacker Jakob Jansen, A. Frauenrath Land- schaftsbau GmbH & Co. KG., Heins- berg Robert Kühn, Robert Kühn Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Jessen (Elster) Dr. Michael Marrett-Foßen, Fach- verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg e. V., Ham- burg Ludger Plaßmann, Joh. Redeker GmbH & Co. KG, Schenefeld Pia Präger, Pia Präger Gartengestal- tung, Argenbühl-Eglofstal Dietmar Uhlendorff, Bandelow + Uhlendorff GmbH, Rosdorf Joachim Weitzel, Hans-Joachim Weitzel GmbH & Co. KG, Tornesch Bernd Werner, Johannes Werner GmbH, Limeshain Gestaltung Einmaleins GmbH 88483 Burgrieden Druck: Siebengebirgs-Druck GmbH & Co. KG, 53604 Bad Honnef © GBS 2020 Die Broschüre einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne die Einwilli- gung der Urheber ist unzulässig und strafbar. natureOffice.com DE-289-JQ7DK3A |

47 Kontaktadressen Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. Filderstraße 109/111 / 70771 Leinfelden-Echterdingen T. +49 (0) 711 97566-0 F. +49 (0) 711 97566-20 info@galabau-bw.de www.galabau-bw.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen e. V. Johann-Neudörffer-Straße 2 / 28355 Bremen T. +49 (0) 421 5364-160 F. +49 (0) 421 5364-164 info@galabau-nordwest.de www.galabau-nordwest.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Lehárstraße 1 / 82166 Gräfelfing T. +49 (0) 89 829145-0 F. +49 (0) 89 8340140 info@galabau-bayern.de www.galabau-bayern.de Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e. V. Jägerhorn 36-40 / 14532 Kleinmachnow T. +49 (0) 33203 8896-0 F. +49 (0) 33203 8896-29 info@galabau-berlin-brandenburg.de www.galabau-berlin-brandenburg.de Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg e. V. Hellgrundweg 45 /22525 Hamburg T. +49 (0) 40 340983 F. +49 (0) 40 340984 info@galabau-nord.de www.galabau-nord.de Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V. Max-Planck-Ring 37 / 65205 Wiesbaden-Delkenheim T. +49 (0) 6122 93114-0 F. +49 (0) 6122 93114-24 info@galabau-ht.de www.galabau-ht.de Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Mecklenburg-Vorpommern e. V. Bockhorst 1 / 18273 Güstrow T. +49 (0) 3843 264-156 F. +49 (0) 3843 264-240 info@galabau-mv.de www.galabau-mv.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e. V. Sühlstraße 6 / 46117 Oberhausen T. +49 (0) 208 84830-0 F. +49 (0) 208 84830-57 info@galabau-nrw.de www.galabau-nrw.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland-Pfalz und Saarland e. V. Gärtnergasse 1a / 55116 Mainz T. +49 (0) 6131 6297-05 F. +49 (0) 6131 6297-07 info@galabau-rps.de www.galabau-rps.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen e. V. Hamburger Ring 1b / 01665 Klipphausen T. +49 (0) 35204 7899-80 F. +49 (0) 35204 7899-41 verbandgalabau.sachsen@t-online.de www.galabau-sachsen.de Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen-Anhalt e. V. Lorenzweg 56 / 39128 Magdeburg T. +49 (0) 391 562979-51 F. +49 (0) 391 562979-57 info@galabau-sachsen-anhalt.de www.galabau-sachsen-anhalt.de Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein e. V. Thiensen 16 / 25373 Ellerhoop T. +49 (0) 4120 7077-890 F. +49 (0) 4120 7077-898 info@galabau-sh.de www.galabau-nord.de