Jungunternehmer Jan Rohleder – Der grüne Individualist

Jan Rohleder, 36 Jahre alt, aus Königshain ist ein staatlich geprüfter Techniker für Garten- und Landschaftsbau. Er ist als selbstständiger Unternehmer im Garten- und Landschaftsbau tätig und betreibt sein eigenes Unternehmen „Der grüne Individualist“. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gartenplanung, die er ebenso selbstständig ausführt.

Im Interview erzählt der Jungunternehmer uns von Zukunftsaussichten des Garten- und Landschaftsbaus, den kommenden Trends und Herausforderungen für den GaLaBau.

Wie sind Sie zum Gartenbau gekommen?

Jan Rohleder: Gärtner war schon immer mein Traumberuf. Ich habe 2004 meine Ausbildung auf dem städtischen Friedhof in Görlitz begonnen und 2007 abgeschlossen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Gartenbaus und im GaLaBau?

JR: Die Chancen im GaLaBau sehe ich im Privatkundenbereich. Das Bewusstsein für das „eigene Grün“ ist in den letzten Jahren durch verschiedene Einflüsse nachhaltig geprägt worden. Daher denke ich, wird der private Bereich in den kommenden Jahren auch immer weiter zulegen.

Welche Trends werden sich durchsetzen?

Es gibt mehrere Trends, die sich in den kommenden Jahren im Garten- und Landschaftsbau durchsetzen werden:
Das grüne Wohnzimmer: Der Garten wird als hochwertiger, zusätzlicher Wohn- und Lebensraum gestaltet, der ganzjährig als Rückzugs- und Urlaubsort dient, beispielsweise mit Sauna, Pool oder Außenbüro.

Nachhaltigkeit: Ressourcenschonende Gestaltungen und Bauweisen wie klimaangepasste Pflanzungen, insektenfreundliche Gärten, Naturpools und witterungsangepasste Bewässerungsanlagen werden immer wichtiger.

Digitalisierung: Kunden wollen digitale Lösungen in der Gartenplanung und -ausführung, wie die Visualisierung der Gartenplanung und App-gesteuerte Endgeräte.

Gartenpflege: Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es wichtiger, pflegeleichte Gärten zu gestalten. Auch schaffen es viele Kunden nicht ihren Garten selbstständig zu pflegen. Diesen Kunden kann man entgegenkommen und als Betrieb mehr unterstützen.

Welche Herausforderungen gibt es und wie wurden Sie als Jungunternehmer darauf vorbereitet?

Eine der größten Herausforderungen ist der Fachkräftemangel. Ein weiteres Problem ist die Bürokratie, die oft als Kreativitätskiller empfunden wird.

Ich habe jedoch eine breite Unterstützung durch den Landesverband Sachsen bei meiner Unternehmensgründung erhalten. Sie haben mit mir meinen Businessplan besprochen und mich bei der Beantragung von Fördergeldern unterstützt.

Was würden Sie der Garten- und Landschaftsbau Branche für die Zukunft empfehlen?

Die Digitalisierung bietet große Chancen, insbesondere zur Nachwuchsgewinnung. Moderne Technologien wie digitalisierte Baumaschinen und gesteuerte Endgeräte sollten schon während der Ausbildung integriert werden, um den Beruf für junge Leute attraktiv zu machen. Investitionen in die Ausbildung sind entscheidend. Auch, um die Qualität und Nachhaltigkeit der Auftragsabwicklung sicherzustellen. Flexible Arbeitszeitmodelle und eine gute Work-Life-Balance sind ebenfalls wichtige Faktoren, besonders für junge Väter und Mütter.

Was wünschen Sie sich für die Branche?

Ich wünsche mir, dass die Politik ihre Grundsatzentscheidungen pro öffentliches Grün konsequenter umsetzt. Die Politik spricht davon, dass der öffentliche Bereich grüner werden muss - für dieses Vorgehen wünsche ich mir mehr Unterstützung.

Welche Rolle spielt die GaLaBau Messe für die Zukunft?

Die GaLaBau Messe ist eine zukunftsweisende Veranstaltung für die Branche. Sie ist die weltweit größte ihrer Art und gibt wichtige Trends vor. Unternehmen haben hier die Chance, sich zu präsentieren und die Entwicklungen der Branche mitzugehen. Die Vielfalt der Aussteller bietet einen umfassenden Überblick über die neuesten Innovationen und Möglichkeiten im GaLaBau.