26.05.1999Stabilie Umsatzentwicklung im Garten- und Landschaftsbau --- BGL legt Geschäftsbericht vorMit einer Steigerung von lediglich 40 Mio DM auf 8,59 Mrd. DM Gesamtumsatz im Jahr 1998 bezeichnete BGL-Präsident Werner Küsters das vergangene Wirtschaftsjahr seiner Branche als "nur stabil". Wie Küsters auf der Pressekonferenz des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) am 26. Mai in Bonn weiter ausführte, wurde dieser Umsatz von 10.327 kleinen und mittelständischen Unternehmen erwirtschaftet. Die Anzahl der Betriebe habe sich im Vergleich zu 1997 um annähernd 7 Prozent erhöht. Daß der Garten- und Landschaftsbau eine ausbildungsstarke Branche ist, belegte Küsters mit der gestiegenen Anzahl der Auszubildenden auf 6.555 (1997: 6.203) und der Ausbildungsbetriebe auf 2.425 (1997: 2.385). Die Ausbildungsquote liege bei jetzt knapp über 10 Prozent im Vergleich zum Anteil der Auszubildenden an den gewerblichen Arbeitnehmern in Deutschland mit 5 bis 6 Prozent, teilt der Bundesverband mit. Bei alledem stelle der Garten- und Landschaftsbau fest, daß bei stabiler Umsatzlage er sich weiterhin von den Konjunkturverläufen des Bauhauptgewerbes abkoppele, welches bekanntermaßen 1998 drastische Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatte. Küsters führte dies auf die Durchdringung neuer oder anderer Märkte zurück, wie beispielsweise freizeitbedingte Trends oder die nachhaltige Behandlung von Regenwasser. "Bestätigt wird dies", so Küsters, "durch die Entwicklung der Auftraggeberstrukturen. Mit 20,5 Prozent (1997: 21,5 Prozent) hat der Anteil der öffentlichen Auftraggeber weiter abgenommen, während das Auftragsvolumen der Privaten von 38 Prozent auf 39,5 Prozent gestiegen ist. Die Aufträge aus dem Wohnungsbau sind mit 18,4 Prozent fast gleichbleibend geblieben, die der Industrie sind mit 7,8 Prozent leicht sinkend, die "Sonstigen" mit 6,1 Prozent leicht steigend. In Anbetracht schleichender Dumpingpreise und größerer Liquiditätsengpässe der Betriebe warne der BGL vor einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmendaten. Statt einer "echten" Steuerreform mit einem niedrigen Spitzensteuersatz und weniger steuerschonenden Ausnahmen seien in diesem Jahr die Öko-Steuer und einkommensvernichtende Änderungen bei den 630-Marks-Kräften eingeführt worden, bedauerte Küsters die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Er fordert eine lineare Kürzung aller Subventionstransfers, den Abbau von Steuersubventionen und im gleichen Zug eine drastische Senkung der Einkommen- und Körperschaftssteuersätze. Zur derzeit diskutierten gesetzlichen Schlechtwetttergeld-Regelung warnte Küsters, daß bei deren Einführung die Betriebe und die Arbeitnehmer im GaLaBau sich schlechter stellen würden als heute mit dem für die Branche geltenden Schlechtwetterlohn-Tarifvertrag. Der BGL habe die Bundesregierung deshalb aufgefordert, gegebenenfalls einen "Tarifvorbehalt" in einer gesetzlichen Schlechtwettergeld-Regelung festzuschreiben. Wettbewerbsverzerrungen durch EU-Steuerpolitik befürchte der BGL, nachdem die von Frankreich initiierte Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf arbeitsintensive Dienstleistungen am 7. Mai das Europäische Parlament mit einem positiven Votum passiert habe. Da die Richtlinie vorsehe, daß es jedem EU-Mitgliedsstaat selbst überlassen bleibe, ob ein reduzierter Mehrwertsteuersatz eingeführt wird, könne es grenzüberschreitend zu Wettbewerbsverzerrungen kommen, meinte der BGL. v.i.S.d.P. Ilona Busch, Telefon (0 22 24) 77 07 17 Email:I.Busch@galabau.de Anmerkung: Weitere ausführliche Pressetexte zu - Wettbewerbsverzerrungen durch EU-Steuerpolitik - Ausbildung hat hohen Stellenwert - Zweiter Arbeitsmarkt - Eine Geldvernichtungsmaschinerie - Scheinprivatisierung: Gelsengrün-Urteil zeigt Wirkung - Die Welt als Garten - Der BGL auf der EXPO 2000 zurück