Umsatzrückgang im Garten- und Landschaftsbau
Private Hausgärten gewinnen kontinuierlich an Bedeutung
2002 wurde die fast stetige Aufwärtsentwicklung im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gestoppt. Mit 5,26 Prozent Umsatzrückgang gegenüber 2001 auf 4,61 Milliarden Euro hat der GaLaBau seit mehr als zehn Jahren zum ersten Mal ein spürbar geringeres Auftragsvolumen zu verzeichnen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, gestiegene Löhne, hohe Steuern und Abgaben, hohe Arbeitslosigkeit und die Kaufzurückhaltung der Menschen sind die wichtigsten Gründe für diesen Umsatzrückgang. „Ich will die Ergebnisse nicht schön reden. Aber ein Trostpflaster ist für uns in dieser schwierigen Zeit, dass es andere Branchen wie den Bau wesentlich härter getroffen hat als die Landschaftsgärtner“, so Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Betriebszahlen leicht gestiegen
Ein Wachstum um etwa 4 Prozent ist bei der Zahl der GaLaBau-Betriebe auf 12.087 zu verzeichnen. „Diese Entwicklung ist nicht unproblematisch, weil sich immer mehr Betriebe die sinkenden Gewinne teilen“, so der BGL-Präsident. Andererseits seien aber die Beschäftigtenzahlen um etwa vier Prozent gesunken, von 91.126 auf 87.454. Die Insolvenzquote ist erfreulicherweise 2002 mit 1,17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,52 Prozent) spürbar gesunken.
Entwicklung der Auftraggeberstrukturen
Positiv stellt sich die Entwicklung des Privatgartenbereichs bei der Auftragsvergabe mit 40,5 Prozent dar. Privatkunden werden für den GaLaBau immer wichtiger. Weiteres wichtiges Standbein sind mit über 17 Prozent die privaten Wohnungsbaugesellschaften. Nahezu konstant geblieben ist mit rund 18,4 Prozent die öffentliche Hand. Dennoch verlieren städtische Grünanlagen aufgrund der desolaten Finanzlage der Städte und Gemeinden an Bedeutung. Die Art der Auftragsvergabe ist nahezu unverändert. Nach wie vor geht es in ca. 80 Prozent der Fälle um die Neuanlage von Grün, wogegen die Pflege bestehender Anlagen nur 19 Prozent ausmacht.
Ausbildungszahlen im GaLaBau gesunken
Wenig erfreulich ist der Rückgang bei den Zahlen der Auszubildenden. Im GaLaBau sank die Zahl um 8,1 Prozent auf 6.131 Auszubildende. Dabei ist in Westdeutschland eine Reduzierung von 6,7 Prozent festzustellen und in Ostdeutschland von sogar 20,4 Prozent. „Wir rechnen mittel- bis langfristig mit einem weiteren Rückgang“, so Küsters. „Da wir diese Entwicklung aber schon seit längerem voraussehen, setzt das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. in Kürze eine Kommunikationskampagne um. Ziel ist es, potenzielle und qualifizierte Jugendliche für den Beruf des Landschaftsgärtners zu gewinnen“.
Blick nach vorn
Die Zukunftsaussichten für den GaLaBau sieht BGL-Präsident Werner Küsters eher optimistisch. „Meine Kollegen haben in der Vergangenheit Rückschläge meist als Herausforderung gesehen und die Ärmel hochgekrempelt.“ Wichtig bei allem sei, dass die Bundesregierung und die sie tragende Mehrheit von Rot-Grün den Reformstau angehe und endlich auflöse, damit Klein- und Mittelbetriebe von den hohen Steuern und Sozialabgaben und der überbordenden Bürokratie entlastet werden. Im übrigen gab Küsters seiner Überzeugung Ausdruck, dass hochwertiges Grün im Trend liege, weil die Menschen mit Haus und Garten die Vorteile ihres „zweiten Wohnzimmers“ zum Entspannen und Wohlfühlen immer mehr schätzen lernen.
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Ansprechpartner: Eva Herrmann, Tel.: 02224 / 77 07 17, Email: E.Herrmann@galabau.de
Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.de
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