Stiftungslehrstuhl Landschaftsbau – wiederholt in der Startphase

BGL: Absage von Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer

Der BGL ist aufgrund aller vorangegangenen Aussagen sehr enttäuscht über die kurzfristige, unerwartete Absage von Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer auf den Ruf zum Stiftungsprofessor Landschaftsbau/Vegetationstechnik in Kassel. Wie bereits mitgeteilt, hat Roth-Kleyer eine Woche vor dem Berufungstermin am 4. November 2003 gegenüber BGL-Präsident Werner Küsters und Vizepräsident Hanns-Jürgen Redeker seine Absage vorrangig damit begründet, „den Zielsetzungen seiner Familie Rechnung zu tragen“. „Dafür müssen wir – leider – Verständnis aufbringen“, so Redeker, der die Einrichtung des Stiftungslehrstuhles seit fast zehn Jahren maßgeblich vorangetrieben hat. In vielen Gesprächen und Terminen an der Universität Kassel hat Roth-Kleyer stets die Wichtigkeit der Einrichtung des Lehrstuhles Landschaftsbau betont und sich für das Engagement des BGL und der Uni Kassel bedankt. In den Verhandlungen bezüglich Ausstattung und Einrichtung hatten sowohl der BGL als auch die Universität stets offene Ohren für die Wünsche von Roth-Kleyer, um ihm einen reibungslosen Start zu ermöglichen. Die Absage bedeutet wieder eine zeitliche Verzögerung bei der Errichtung des Stiftungslehrstuhls. Dennoch sieht Redeker auch jetzt die Chance, einen geeigneten Bewerber zu finden, der den universitären und persönlichen Ansprüchen, die mit einer C 4-Professur verbunden sind, gewachsen ist und der die interdisziplinären Forschungs- und Lehraufgaben an der Universität erfüllen kann. Gerade dieses notwendige Profil wird oftmals nicht erkannt und leider auch nicht erfüllt. Der BGL wird kurzfristig nach Lösungen suchen und eine Entscheidung fällen. Zudem hat sich die Universität Kassel verbindlich bereit erklärt, an dem Modell des Stiftungslehrstuhls „Landschaftsbau/Vegetationstechnik“ festzuhalten, da seine Einrichtung dort im Konzept des Fachbereichs 13 quasi als dritte Säule vorgesehen ist. Damit besteht jetzt die einmalige Chance, den Landschaftsbau zusammen mit den Bereichen Technik und Entwurf – die Professoren für diese Bereiche sind bereits berufen – zu einem starken Institut für Landschaftsbau mit guten Zukunftsaussichten zu machen. „Ich bin der Auffassung, diese Chance müssen wir nutzen und als Stifter die Einrichtung des Lehrstuhls weiter unterstützen. Denn in Zukunft werden überall im universitären Bereich Kürzungen vorgenommen“, so Redeker. Zudem sei in den nächsten Jahren eine erhöhte Anzahl von Schulabgängern zu erwarten, die hochqualifiziert ausgebildet werden müssten, damit der GaLaBau auch weiterhin als Wirtschaftskraft gut am Markt positioniert ist. „Dies gilt erst recht dann, wenn die Schulabgängerzahlen geringer werden und der Kampf um Fachkräfte größer wird“, so die Einschätzung des BGL-Vizepräsidenten. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der die Einrichtung des Lehrstuhles ideell und finanziell unterstützt, geht in der Regel von einem drei- bis fünfjährigen Berufungsverfahren aus, wohlwissend, dass meistens die ersten Berufungen zurückgegeben werden. Insofern handelt es sich beim Stiftungslehrstuhl um übliche Abläufe, die zwar bedauerlich, aber im Rahmen des Normalen sind. Die Stiftungsprofessur Landschaftsbau wurde im September 2000 auf Antrag des BGL vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgeschrieben. Es bewarben sich sieben Hochschulen, wobei die Entscheidung letztendlich für Kassel fiel, da dort unter anderem die Lehre in eine eigene Vertiefungsrichtung Landschaftsbau eingebunden werden kann und das Studium mit dem Abschluss Master beziehungsweise dem Universitätsdiplom Landschaftsbau endet. Roth-Kleyer ist der zweite Kandidat für die C4-Professur, der kurzfristig seinen Ruf zurückgegeben hat. Kurz vor Abschluss des Berufungsverfahrens hatte in diesem Jahr auch Dr. Kühn seinen Ruf auf die geplante Stelle an das hessische Wissenschaftsministerium zurückgegeben. Ansprechpartner:Dr. Hermann J. Kurth, Tel.: 02224-7707-10, E-Mail: h.kurth@galabau.de

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