Gute Chancen auf einen Arbeitsplatz im GaLaBau
BGL: Qualifizierungsmaßnahmen für langzeitarbeitslose Jugendliche
Bad Honnef. Langzeitarbeitslose Jugendliche erhalten jetzt die Chance zu einer Qualifizierung im Garten- und Landschaftsbau. "Wir werden in unserem Berufsbereich entsprechende Maßnahmen anbieten", kündigte der Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), Hanns-Jürgen Redeker, jetzt an. Dies geschehe auch im Hinblick darauf, dass die Bundesagentur für Arbeit in absehbarer Zeit die Möglichkeit geben werde, langzeitarbeitslosen Jugendlichen Qualifizierungsmaßnahmen in Kombination mit Lohnzuschüssen anzubieten.
Die Eignung der jungen Menschen richtig einschätzen
Der BGL-Präsident erläuterte: "Die geplante Qualifikation soll ausschließlich in den Unternehmen des GaLaBaues stattfinden und wird auf der Ebene unterhalb der regulären Ausbildung vermittelt." Lediglich eine notwendige sozialpädagogische Betreuung finde bei berufsnahen Bildungsträgern statt. Redeker: "Nur in den GaLaBau-Unternehmen selbst kommen die Jugendlichen mit der täglichen realen Baustellensituation in Berührung. Und nur dort können Betriebsinhaber und Ausbilder die Eignung der Betroffenen richtig einschätzen, um sie dann im Unternehmen auch richtig einzusetzen." Es sei tägliche Erfahrung in den landschaftsgärtnerischen Betrieben, dass dagegen bei berufsfremden Bildungsträgern qualifizierte Personen im Garten- und Landschaftsbau keine Chance auf Übernahme in ein reguläres betriebliches Arbeitsverhältnis hätten.
Zweijähriger betrieblicher Qualifikationsgang: Bautechnik oder Vegetationstechnik
BGL-Präsident Redeker zeigte auf: "Für die Absolventen des zweijährigen betrieblichen Qualifikationsganges, der in den Bereichen Bautechnik oder Vegetationstechnik abgelegt werden kann, ist jedoch bei entsprechender Bewährung eine Übernahme in reguläre Arbeit höchst wahrscheinlich." Die Inhalte zu dem Qualifikationsgang "Gehilfe für Bau- beziehungsweise Vegetationstechnik im Garten- und Landschaftsbau" seien bereits erarbeitet worden. "Nun muss die Bundesagentur für Arbeit nur noch das Signal zur Freigabe der entsprechenden Förderung geben", so Redeker.
Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) als weiterer Berufseinstieg
Der BGL-Präsident ergänzte: "Für jugendliche Schulabgänger, die noch nicht in ein reguläres Ausbildungsverhältnis übernommen werden können, bietet sich das Kennenlernen des landschaftsgärtnerischen Berufes über die Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) an - vor allem vor dem Hintergrund der zwischen Bundesregierung und den Wirtschaftsverbänden kürzlich beschlossenen Verlängerung des ,Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs' bis 2010."
Redeker: "Auch für den Bereich EQJ hat der BGL eine Qualifikationsmaßnahme ,EQJ Bau- beziehungsweise Vegetationstechnik im Garten- und Landschaftsbau' geschaffen." Auch diese solle - bis auf gegebenenfalls notwendige sozialpädagogische Betreuung bei berufsstandsnahen Bildungsträgern wie den DEULA-Bildungszentren - ausschließlich in den landschaftsgärtnerischen Unternehmen stattfinden. Entsprechende Fördermaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit stehen bereit.
Der BGL-Präsident machte deutlich: "Allerdings spricht sich der Garten- und Landschaftsbau grundsätzlich gegen eine pauschale Anrechnung der absolvierten EQJ auf die dann folgende reguläre Ausbildung aus. EQJ ist nicht mit den Anforderungen in einem ersten Ausbildungsjahr vergleichbar. Die entsprechenden Regelungen des Berufsbildungsgesetzes zur Verkürzung der Ausbildung bleiben davon unberührt."
Einstiegsqualifizierung als Erfolgsmodell auf dem Weg in eine Ausbildung
Nicht zuletzt zeigte Hanns-Jürgen Redeker auf: "Die Einstiegsqualifizierung Jugendlicher hat sich als Erfolgsmodell auf dem Weg in eine Ausbildung erwiesen." Gleiches gelte auch für begrenzte Lohnkostenzuschüsse zum Ausgleich vorübergehender Minderleistungen, die oftmals Chancen zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben ermöglicht hätten. Redeker: "Mit den positiven Erkenntnissen dieser Förderinstrumente begegnet man gleichzeitig den negativen Erfahrungen und der nachgewiesenen Fehlentwicklung im Bereich der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, den so genannten Ein-Euro-Jobs."
Ein-Euro-Jobs wirken sich negativ auf den Ersten Arbeitsmarkt aus
Denn ein im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstelltes Gutachten des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) habe bestätigt, dass Ein-Euro-Jobs in vielen Bereichen Verdrängungs- und Substitutionseffekte auf den Ersten Arbeitsmarkt haben können und bereits hatten. Redeker: "Der ABM-Wahnsinn der 90er Jahre ist insbesondere der GaLaBau-Branche noch in schlimmster Erinnerung. Arbeitslose werden aus möglicherweise statistischen Gründen massenweise in die Sackgasse künstlicher Beschäftigung geführt. Diese Fakten liegen auf dem Tisch. Insofern wäre es ein arbeitsmarktpolitischer Offenbarungseid der großen Koalition, wenn sie genau diesen Fehler wiederholen würde."
Ansprechpartner:
Detlev Tönnies
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-34, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: D.Toennies@galabau.de
zurück