Wurzel – Wurzelschutz – Wurzelbehandlung
Baumwurzeln im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des BGL-AK Baumpflege
Bad Honnef. Rund um die Wurzeln der Stadtbäume ging es auf der Mitgliederversammlung des BGL-Arbeitskreises Baumpflege in Castrop-Rauxel, zu der der Arbeitskreis Baumpflege gemeinsam mit der QBB Mitglieder und Mitarbeiter eingeladen hatte. Das interessante Vortragsprogramm lockte über 100 Baumexperten ins Ruhrgebiet.
Ausführlich referierte Sachverständiger Dr. Marcus Streckenbach über Wurzeln, Wurzelwachstum, Vitalität und Standortbedingungen von Bäumen in der Stadt. Anhand zahlreicher Fotos ging er dabei auf die extremen Standortbedingungen der heutigen Stadtbäume ein, die mit den Ver- und Entsorgungsleitungen der grauen Infrastruktur um Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Dabei garantiert lediglich ein gut vorbereiteter und hergestellter Standort auch das langjährige vitale Wachstum eines Stadtbaumes.
Interdisziplinäre Planungen
Eigentlich müsste jede Baumpflanzung intensiv mit der Auswahl des Standortes und mit zukünftigen Planungen mit den anderen kommunalen Abteilungen interdisziplinär ausgewählt und abgestimmt werden. Dass dies funktionieren kann, zeigte beeindruckend Andreas Schoof am Beispiel der Stadt Hamburg. Er erläuterte die baubegleitende Wurzelbehandlung aus Hamburger Sicht und stellte das von den Bürgern einsehbare Baumkataster vor. Jan Dreß, Baumpflege Bollmann GmbH, widmete sich dem gleichen Thema, jedoch aus Sicht einer Baumpflegefirma. Er zeigte auf, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, insbesondere jedoch zwischen Baumpflegebranche und Hoch- und Tiefbauamt ist. Nach einer intensiven Diskussion über die Vorträge schloss der Tag mit einer Besichtigung der Baumpflegefirma Enbergs in Castrop-Rauxel ab.
Praktische Demonstrationen
Am nächsten Tag stand die praktische Fortbildung im Vordergrund. Dabei wurden von der SVLFG anhand von Baumunfällen Sicherungspflichten bei Baumpflege- und Baumfällarbeiten illustriert. Dr. Marcus Streckenbach demonstrierte die Pflanzung eines Jungbaums inklusive der Jungbaumpflegeschnitte. Ferner wurden ein Baumsicherungssystem am Beispiel der Jungbaumpflanzung vorgestellt sowie verschiedene, auch neu entwickelte Hubarbeitsbühnen für die Baumpflege gezeigt.
Hanka Dolze im Vorstand bestätigt
In der internen Mitgliederversammlung wählten die Teilnehmer Hanka Dolze für weitere drei Jahre in den Vorstand des Arbeitskreises Baumpflege, dem außerdem Christian Nellen und Vorsitzender Michael Hartmann angehören. Hanka Dolze und Christian Nellen informierten über die Jahreshauptversammlung des EAC in der Schweiz, bei der beschlossen wurde, dass die Rezertifizierung des European Tree Workers ab 2017 an eine neue Bedingung geknüpft sein soll: Künftig kann der ETW nach drei Jahren die Rezertifizierung nur bei Vorlage einer dreißigstündigen Fortbildung zu baumrelevanten Themen in diesem Zeitraum beantragen. Nach wie vor sind ein mindestens 24-monatiges Arbeiten im Baum sowie ein Kurs in Erster Hilfe nachzuweisen.
Regelwerksarbeit
Intensiv bringt sich der Arbeitskreis Baumpflege auch in den Arbeitskreisen der FLL zum Thema Artenschutz und ZTV Baumpflege ein. In Zusammenarbeit mit dem Sozialpartner ist zudem die Novellierung der aus dem Jahr 1993 stammenden Verordnung Fachagrarwirt Baumpflege/Baumsanierung geplant.
Bildunterschriften:
Bild 1: Jan Dreß, Baumpflege Bollmann GmbH, referiert über baubegleitende Wurzelbehandlung aus Sicht einer Baumpflegefirma
Bild 4: Vorstellung und Verwendung von Baumsicherungsmaterialien und -systemen bei einer Jungbaumpflanzung
Bild 3: Vorstellung verschiedener Hubarbeitsbühnen für die Baumpflege
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