Hochwasserschutz:
Garten- und Landschaftsbau fordert vernünftige Hochwasservorsorge
Verbesserte Hochwasservorsorge und konkrete Hochwasserschutzmaßnahmen sind keine leeren Forderungen, sondern künftig mehr denn je gefragt. Es wird darauf ankommen, das Ökosystem unserer Gewässer in den Hochwasserschutz einzubeziehen, fordert Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues e.V. (BGL) in Bad Honnef.
Dieser ganzheitliche Ansatz kann nur durch integrierte und solidarische Zusammenarbeit der Wasserwirtschaft, Raumplanung, Schifffahrt, Landwirtschaft, dem Naturschutz sowie dem Landschaftsbau bewältigt werden. So ließen sich sowohl ökologische, ökonomische, klimatische als auch landschaftsgestalterische Effekte erzielen. Dabei brauchen wir anstelle von Ideologien konkrete Bau- und Ingenieurleistungen. Dazu gehören nach Ansicht des BGL z.B.:
Ø Die Schaffung von Vegetationsräumen und die Reaktivierung von Auen zur Wasserrückhaltung in der Region, d.h., wir brauchen Versickerflächen mit Pflanzen, in denen das Wasser so lange wie möglich im gesamten Einzugsgebiet der Flüsse zurückgehalten wird. Rückgehendes Hochwasser wird durch die Pflanzen gereinigt und versickert langsam im Boden.
Ø Der Rückbau von begradigten und kanalisierten Bächen und Flüssen durch eine naturnahe Anlage von Deichen und deren Sicherung durch ingenieurökologische Maßnahmen. Dabei spielt die Pflanze als Baumaterial eine entscheidende Rolle.
Ø Die Integration von Fließgewässern in die Stadtentwicklung, Rückhalt und Versickerung von Niederschlägen in Siedlungsgebieten, sowie die Reduktion der Fließgeschwindigkeit durch Renaturierungsmaßnahmen.
Ø Die Planung und Ausführung von Dachbegrünungen. Dachbegrünungen speichern Niederschlagswasser und verzögern den Wasserabfluss. Es entstehen erhebliche Verdunstungseffekte. Entwässerungssysteme und Abwasserreinigungsanlagen werden dadurch entlastet.
Ø Die Vermeidung von Flächenversiegelungen. Der oberste Grundsatz für die Befestigung von Flächen lautet: Versiegelung von Flächen nur dort, wo sie unbedingt erforderlich ist und dann möglichst wasserdurchlässig. Die beste Alternative zur Versiegelung ist eine begrünte Fläche.
Nur ein Bündel an Maßnahmen von natürlichem Wasserrückhalt vor Ort bis zur Dachbegrünung führt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, so Küsters. Der Wille zu einem wirksamen Hochwassermanagement wird daran zu messen sein, in welchem Umfang die notwendigen Entscheidungen getroffen und die erforderlichen Mittel aufgebracht werden. Hier sind die politisch Verantwortlichen genauso gefordert wie private Bauherrn oder Grundbesitzer. Der Garten- und Landschaftsbau bietet seine Mitarbeit an.
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Ansprechpartner: Dr. Michael Henze, Tel.: 02224 / 77 07 19, Email: M.Henze@galabau.de
Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.dezurück