Gegen den Trend: Jahresbilanz der GaLaBau-Betriebe konstant

Konjunkturkrise hat Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau verschont

Die Betriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus haben sich mit ihren Jahreser-gebnissen 2001 erneut positiv von vergleichbaren Branchen abgehoben. „Wir freuen uns, dass der Kelch massiver Umsatzeinbußen an uns Landschaftsgärtnern vorbei gegangen ist. Aber wir haben auch Probleme, die guten Geschäftsentwicklungen der letzten Jahre zu hal-ten“, kommentiert Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), die letztjährige Branchenentwicklung im GaLaBau. Mit 4,87 Mrd. € blieb der Umsatz der landschaftsgärtnerischen Betriebe im Vergleich zum Vor-jahr nahezu konstant, obgleich nicht immer angemessene Preise zu erzielen waren. Die be-reits seit Jahren andauernde positive Abkoppelung der GaLaBau-Betriebe vom Bauhaupt-gewerbe setzt sich damit auch 2001 mehr als deutlich fort. Betriebs- und Beschäftigtenzahlen sanken leicht Leichte Rückgänge sind bei den Betriebs- und Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen. Die An-zahl der Betriebe ging von 11.835 auf 11.605 zurück, was einem Anteil von ca. 2 Prozent entspricht. Die Beschäftigtenzahlen reduzierten sich um etwa 2 Prozent von 92.830 auf 91.126. In beiden Fällen wird damit erstmalig seit Jahren das stetige Wachstum unterbro-chen. „Die Rückgänge bei den Beschäftigten und den Betrieben um etwa zwei Prozent sind noch nicht alarmierend und fallen im Vergleich zu anderen Branchen eher gering aus. Trotz-dem müssen wir diese Entwicklung genau beobachten, damit sich diese Tendenz nicht fort-setzt“, so Küsters weiter. Sicherlich könne der Rückgang aber auch teilweise mit einer ge-sunden Marktbereinigung begründet werden, erklärte Küsters weiter. Insolvenzquote der Mitgliedsbetriebe weiterhin gering Die Insolvenzquote ist 2001 mit 1,52 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,12 Prozent) etwas gestiegen. Bei den Mitgliedsbetrieben liegt sie mit 1,35 Prozent dennoch vergleichsweise niedrig. Die Steigerung der Insolvenzen zeigt aber eindeutig, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern müssen. Wichtig ist vor allem, dass dem Mittelstand insbeson-dere im Rahmen der Ratingdiskussion der Zugang zu Krediten nicht zu sehr erschwert wird. Auch dürfen Kredite nach Ansicht Küsters nicht erheblich teurer werden. „Hier ist die Politik gefordert, die Bedingungen für den Mittelstand nicht noch weiter zu erschweren“, appelliert der BGL-Präsident. Entwicklung der Auftraggeberstrukturen Aufträge von privaten Haushalten (38,6 Prozent) und privaten Wohnungsbaugesellschaften (19,45 Prozent) sind weiterhin die wichtigsten Standbeine der Branche. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen einer vom BGL für den GaLaBau in Auftrag gegebenen Marktstudie, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde. Die Aufträge der öffentlichen Hand an land-schaftsgärtnerische Betriebe sind 2001 leicht von 17 auf 18 Prozent gestiegen. Dieser Zu-wachs täuscht aber nicht darüber hinweg, dass städtische Grünanlagen in den Kommunen an Bedeutung verlieren und die Finanzsorgen der meisten Städte und Gemeinden steigen. Mit einem deutlichen Marktzuwachs ist bei der öffentlichen Hand also nicht zu rechnen. Auch die Art der Auftragsvergabe wird sich voraussichtlich nicht ändern. Nach wie vor geht es in 80 Prozent der Fälle um die Neuanlage von Grün. Die Pflege bestehender Anlagen schlägt dagegen nur mit 18 Prozent zu Buche. Ausbildungszahlen im GaLaBau gestiegen Erfreulich ist die Steigerung der Auszubildendenzahlen. Sie erhöhte sich um ca. 2,4 Prozent von 6.513 auf 6.672 Azubis. Damit ist der negative Trend, der erstmalig im Jahr 2000 zu be-obachten war, aufgehalten. „Trotzdem: Der Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs nimmt zwischen den Ausbildungsberufen stetig zu. Viele GaLaBau-Betriebe beklagen zunehmend einen Mangel an qualifiziertem Nachwuchs“, so Küsters zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt. „Deshalb plant das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) eine umfangreiche Kommunikationskampagne. Ziel ist es, potenzielle und qualifi-zierte Jugendliche für den Beruf des Landschaftsgärtners zu gewinnen“, kommentiert der BGL-Präsident. Erste Ergebnisse einer vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft geförderten Marktanalyse, die das AuGaLa in Auftrag gege-ben hat, unterstreichen die Notwendigkeit einer solchen Kampagne. Erste Befragungen zei-gen, dass der Beruf des Landschaftsgärtners bei den Jugendlichen noch weitgehend unbe-kannt ist. Sie haben keine genauen Vorstellungen von den konkreten Tätigkeiten und vom Arbeitsalltag des Landschaftsgärtners. Folglich können die jungen Leute diesen Beruf auch nicht attraktiv finden. Blick nach vorn Die Zukunftsaussichten für den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau sind insgesamt positiv zu bewerten. Voraussetzung hierfür ist neben vernünftigen Rahmenbedingungen, dass sich die GaLaBau-Betriebe im alltäglichen Wettbewerb beweisen. Wesentlich wird es in Zukunft sein, den Kunden umfangreiche Leistungen höchster Qualität aus einer Hand anzu-bieten, was oftmals mit einer Erweiterung des Dienstleistungsspektrums einher geht. Auch wirbt der BGL insgesamt für mehr Preisbewusstsein bei Mitgliedern. Darüber hinaus startet der BGL für die GaLaBau-Mitgliedsbetriebe eine bundesweite Werbekampagne, die sich mittelfristig in barer Münze auszahlen und den Garten noch stärker zu einem Statussymbol machen soll. Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. Ansprechpartner: Eva Herrmann, Tel.: 02224 / 77 07 17, Email: e.herrmann@galabau.de Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.de

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