Einführung der echten Jahresarbeitszeit für Landschaftsgärtner rückt näher

GaLaBau-Tarifverhandlungen stellen Weichen für die Zukunft

GaLaBau-Tarifverhandlungen stellen Weichen für die Zukunft „Im Rahmen unserer Tarifverhandlungen sind wir der Einführung der Jahresarbeitszeit einen guten Schritt näher gekommen. Wir freuen uns, dass die IG BAU ihre Blockadehaltung aufgegeben hat und verhandlungsbereit ist.“ Zu dieser Einschätzung kommt Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), im Anschluss an die Tarifverhandlungen mit der IG BAU. Nach einem Verhandlungsmarathon von 10 Monaten einigten sich die Tarifpartner im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) Anfang Februar auf eine Anhebung der Löhne und Gehälter. Bei einer zweijähri-gen Laufzeit (April 2001 bis März 2003) wurden die Löhne und Gehälter zum 1. Februar 2002 in den alten Bundesländern um 3,8 % und in den neuen Bundesländern um 5,25 % erhöht. Eine Nachzahlung für die abgelaufenen Monate erfolgte nicht. Der BGL und die IG BAU vereinbarten ferner, unverzüglich Verhandlungen zur Einführung einer Jahresarbeitszeit aufzunehmen. Dies war bis dahin von der Gewerkschaft abgelehnt worden. Gerade in den letzten Tagen hat die Gewerkschaft ihre Position zur Einführung ei-ner Jahresarbeitszeit vorgestellt, die von einer echten Jahresarbeitszeit als Modell der Arbeitszeitflexibilisierung noch weit entfernt ist. Hier wird der BGL als Tarifvertragspartei noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Mehr Planungssicherheit und Flexibilität für Mitarbeiter „Die Einführung einer echten Jahresarbeitszeit ist unentbehrlich und überfällig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und die Arbeitsplätze der Beschäftigten im GaLaBau zu sichern“, so Küsters. Zudem erhalte der Arbeitnehmer auch in den Wintermonaten einen gleichbleibenden Monatslohn. Dies gäbe den Arbeitnehmern eine große Planungssicherheit. Die Arbeitszeitkonten, die selbstverständlich gegen Insolvenz gesichert sein müssen, würden zudem eine bessere Freizeitgestaltung für die Mitarbeiter zulassen. Die höhere Flexibilität bei der Zeiteinteilung sei heutzutage besonders wichtig, um Beruf und Familie leichter miteinander zu vereinbaren. Stärkere Partnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Küsters betont, dass die Jahresarbeitszeit gleichzeitig die Partnerschaft zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer stärke. Gerade vor dem Hintergrund eines „Lebenslangen Lernens“ könnten die Vertragspartner notwendige Weiterbildungsaktivitäten viel leichter planen. Durch Ansparen von Zeit und Entnahme von Freizeitblöcken sei es möglich, den Anforderungen der kontinuierlichen Entwicklung der persönlichen und beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen reibungslos und zielorientiert gerecht zu werden. Absicherung durch Winterausfallgeld bleibt erhalten „Die echte Jahresarbeitszeit im GaLaBau soll die Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in der Bauwirtschaft, das frühere Schlechtwettergeld, integrieren“, so Küsters weiter. Arbeitnehmer in witterungsabhängigen Bereichen könnten im Winter die vom Gesetzgeber vorgesehene Absicherung durch das Winterausfallgeld und die steuer- und abgabenfreien Wintergeldzahlungen weiter erhalten. Die neue Arbeitszeitregelung soll den Schlechtwetterlohn-Tarifvertrag ablösen. Dabei erfolgt eine weitere Verstetigung des Arbeitnehmereinkommens, da die Winterausfallgeld-Vorausleistungen (WAG-VL) von jetzt 90 % des persönlichen Bruttostundenlohnes auf 100 % erhöht wird. Gleichzeitig werden dem Arbeitnehmer fünf Tage seines Urlaubsanspruchs, die nach der geltenden Regelung ins Arbeitszeitkonto eingestellt werden, wieder zur Verfügung stehen. „Eine echte Jahresarbeitszeit erhöht die Attraktivität des Flächentarifvertrages. Schließlich wird der Spielraum bei der zeitlichen Verteilung der Arbeitszeit im Interesse des Einzelnen erweitert“, so BGL-Präsident Küsters abschließend. Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. Ansprechpartner: Eva Herrmann Tel.: 02224 / 77 07 17 Email: e.herrmann@galabau.de Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.de

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