Sechste Tarifverhandlungsrunde erneut ergebnislos
BGL empfiehlt Mitgliedsbetrieben Tariflohnerhöhung
BGL empfiehlt Mitgliedsbetrieben Tariflohnerhöhung
Die sechste Tarifverhandlungsrunde im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau am 16. November 2001 in Kassel blieb erneut ohne Ergebnis. Die Tarifkommission des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) hatte wiederholt Bereitschaft signalisiert, ihr bisheriges Angebot von 2,25 % sofort und weitere 1,0 % im Falle des Einstiegs in eine flexible Jahresarbeitszeitregelung zu erhöhen. Dennoch verweigerte die IG BAU jegliche Verhandlungsbereitschaft über den dringend notwendigen Einstieg in eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit.
„Es ist für mich völlig unverständlich, dass die IG BAU die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des Jahres und die düsteren Konjunkturaussichten für das kommende Jahr ignoriert und die Möglichkeit, über flexiblere Arbeitszeiten zu einem angemessen besseren Ergebnis zu kommen, nicht annimmt“, kommentierte BGL-Hauptgeschäftsführer Hermann Kurth die zugespitzte Verhandlungssituation.
Die IG BAU beharrte auf einer reinen Lohnrunde mit einer Vier vor dem Komma, ohne Gespräche über weitere Arbeitszeitflexibilisierungen aufnehmen zu wollen. Hinzu kommt, dass die Mitglieder der IG BAU in den Wochen vor der sechsten Tarifverhandlungsrunde durch rechtswidrige Arbeitskampfmaßnahmen während durchgeführter Warnstreiks und durch die Aufrechterhaltung des völlig aus der Luft gegriffenen Rassismusvorwurfs die Stimmungslage zwischen den Tarifvertragsparteien unnötig aufheizten. „Es ist für uns völlig unerklärlich, wie die IG BAU Vorwürfe rassistischer Forderungen aufrecht erhalten kann, wenn sie selbst in einem Zeitungsartikel der TASPO vom 26. Oktober 2001 das Thema als erledigt erklärt hat“, so die Mitglieder der BGL-Tarifausschusskommission in Anbetracht der verfahrenen Situation. Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass durch rechtswidrige Arbeitskampfmaßnahmen die arbeitswilligen Arbeitnehmer in den Betrieben an der Aufnahme und Verrichtung ihrer Arbeit gehindert würden. „Dieses Niveau des Umgangs mit dem Sozialpartner vergiftet nur die Atmosphäre und lässt sachbezogene Tarifpolitik mit vernünftigen Konsenslösungen in noch weitere Ferne rücken“, machte der BGL-Tarifausschussvorsitzende Egon Schnoor seinem Ärger Luft.
„Wir sind bereit, neue Kostenbelastungen auf uns zu nehmen, damit unsere Mitarbeiter eine Lohnerhöhung erhalten. Und das, obwohl die wirtschaftliche Lage mit den mageren Ergebnissen in diesem Jahr dies in manchen Betrieben zum Teil gar nicht zulässt und die augenblicklichen Konjunkturprognosen für das nächste Jahr wirklich nicht ermutigend sind“.
„Wir haben der IG BAU dargelegt, dass wir für die Zukunft die Lösung des Problems in einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit sehen, wobei gleichzeitig ein erheblicher Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung für die Beschäftigten in unserer Branche erreicht wird. Falsche Tarifpolitik mit immer neuen Kostenbelastungen gefährdet die kleinstrukturierten Betriebe im GaLaBau und damit zahlreiche Arbeitsplätze. Mit uns ist eine Tarifpolitik zu Lasten der Arbeitnehmer nicht zu machen, die lediglich den gewerkschaftspolitischen Interessen der IG BAU und seiner Mitgliederwerbung dient, nicht aber der Arbeitsplatzsicherung“, so Schnoor weiter. „Um den Mitarbeitern eine angemessene Lohnerhöhung nicht weiter vorzuenthalten, werden wir empfehlen, im Rahmen des Arbeitgeberangebots die Löhne, Gehälter und Auszubildendenvertretungen in den alten Bundesländern um 2,25 % und in den neuen Bundesländern um 2,5 % ab dem 1. Dezember 2001 zu erhöhen. Damit berücksichtigen wir im Rahmen des wirtschaftlich Machbaren gleichzeitig die notwendigen Einkommenserhöhungen der Arbeitnehmer und die Aufgaben einer vernünftigen branchenspezifischen Tarifpolitik im Sinne unserer Beschäftigten.“
Bundesverband
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Ansprechpartner:
Herbert Hüsgen,
Referent für Tarif, Recht u. Steuern,
Tel.: 02224 / 77 07 15
Email: h.huesgen@galabau.dezurück