03.07.1999BIBER-CUP `99 - BUNDESWEITER BERUFSWETTBEWERB DER LANDSCHAFTSGÄRTNERBUGA-Hitze war sechste Disziplin Bestplazierte vertreten GaLaBau bei der internationalen Berufsolympiade in Kanada Magdeburg, 3. Juli 1999. Auf der Bundesgartenschau in Magdeburg trafen sich jetzt die besten deutschen Nachwuchsteams der Landschaftsgärtner um den „Deutschen Meister“ zu ermitteln. „Bei diesem vorolympischen Wettkampf“, so Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), „ist der beinharte Wettbewerb nicht alles, vor allem ist das Arbeiten im Team gefragt, wenn es um die grüne Zweierfahrkarte nach Montreal im Herbst dieses Jahres geht.“ Der Schwerpunkt des Nachwuchswettbewerbs lag bei der Erstellung eines landschaftsgärtnerischen Teilwerks. In drei Stunden mußten die Teilnehmer eine Bodenfläche vorbereiten und darauf Rollrasen verlegen, Pfeiler für einen Zaun mauern und einen Holzzaun einbauen. Nach erst zwei oder drei Ausbildungsjahren im Garten- und Landschaftsbau bewiesen die meisten Teilnehmer enormes Geschick und großes Können. Pflanzen- und Pflanzenschutzkenntnisse, Material- und Werkzeugkunde und Vermessungstechnik sowie die richtige Bedienung von Baumaschinen waren die anderen Bestandteile des berufsständischen "Fünfkampfes". Monika Ferchland, die Präsidentin des ausrichtenden Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen-Anhalt e.V., schwärmte vom Können und Engagement der jungen Leute und stellte begeistert fest: „Unser Beruf des Landschaftsgärtners ist ein Beruf mit Zukunft, dies hat unser Biber-Cup ´99 wieder einmal bewiesen. Alle Teams verdienen große Anerkennung, denn dieses Jahr galt es auch die BUGA-Hitze als sechste Disziplin zu überstehen“. Pünktlich um 9:00 Uhr am Samstag, den 3. Juli 1999 startete am Haus der Landschaft auf der Bundesgartenschau in Magdeburg der Biber-Cup ’99. Die Teilnehmer hatten sechs Stunden Zeit, die verschiedenen Stationen zu durchlaufen und ihre landschaftsgärtnerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Landschaftsgärtnerisches Teilwerk Der Schwerpunkt des Wettbewerbs lag beim landschaftsgärtnerischen Teilwerk. In drei Stunden mußten die Teilnehmer einen Zaun erstellen und die Fläche mit Rollrasen begrünen. Sie mauerten Pfeiler, bauten Zaunfelder aus Holz ein und bereiteten den Boden zur Verlegung des Rollrasens vor. Besonders wichtig auch für diese kleine Baustelle war ein durchorganisierter Ablauf und eine gute Teamarbeit. Die Bundesgartenschau-Besucher bestaunten die handwerklichen Fähigkeiten der Landschaftsgärtner, die sowohl mit Mörtel und Mauersteinen als auch mit Wasserwaage und Schnureisen umzugehen wussten. Die vierköpfige Jury bewertete bei dieser Aufgabe nicht nur die fachlichen Fähigkeiten sondern auch Sauberkeit, Ordnung, Genauigkeit und die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften. Pflanzenschutz und Pflanzenkenntnisse Pflanzenkenntnisse und somit die Pflanzenauswahl sind nicht nur prägende Elemente bei der Gestaltung von Hausgärten, sondern auch bei der Dach- und Fassadenbegrünung und in der freien Landschaft. Dem Thema Pflanze wurden daher gleich zwei Stationen gewidmet. Innerhalb von einer halben Stunde mußten 50 Stauden und Gehölze bestimmt und mit deutschem und botanischen Namen benannt werden. An der Pflanzenschutz-Station lagen 25 Pflanzen aus, deren Krankheiten oder Mangelerscheinungen die Teilnehmer erkennen mußten. Zudem wollte die Jury wissen, welche Maßnahmen vom Landschaftsgärtner zu ergreifen sind, um den Pflanzen zu helfen. Hier trennte sich schnell "die Spreu vom Weizen", denn nur mit wirklich guten Pflanzenkenntnissen konnte diese Aufgabe erfolgreich bewältigt werden. Die Präsdentin des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen-Anhalt e.V., Mo-nika Ferchland, maß dieser Station eine große Bedeutung zu und spornte die Teilnehmer zu ständiger Weiterbildung auf diesem Gebiet an. Material- und Werkzeugkunde So vielseitig das Aufgabenfeld der Landschaftsgärtner ist, so vielschichtig sind auch die verwendeten Materialien und Werkzeuge. Von der Motorsäge über den Steinsetzer bis hin zu Pflasterbelägen und unterschiedlichen Substraten muss die Wissenspalette eines Facharbeiters reichen. An dieser Station zeigten die Teilnehmer ihr Wissen um Funktion und Anwendung der unterschiedlichsten Materialien und Werkzeuge aus dem Garten- und Landschaftsbau. Vermessung Der gekonnte Umgang mit Nivelliergerät, Nivellierlatte und Fluchtstäben, die bei der Vermessung von Baustellen verwendet werden, ist im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau unerlässlich. Wie gut hier die Fähigkeiten waren, zeigten die Teilnehmer des Biber-Cup bei der Station Vermessung. Die Teams mussten von einem vorgegebenen Festpunkt aus vier weitere Punkte einmessen. Die besondere Schwierigkeit lag darin, daß der letzte Punkt vom Ausgangspunkt nicht einsehbar war. Dass auch die Vermessungstechnik zu den Aufgaben der Landschaftgärtner gehört, erstaunte viele Besucher der Bundesgartenschau. Technik und Geschicklichkeit Die richtige Bedienung von Maschinen aller Art und technisches Geschick ist im täglichen Leben eines Landschaftsgärtners besonders wichtig. Beide Teammitglieder mussten abwechselnd mit einem Radlader eine mit Steinen beladene Palette durch einen Parcour jonglieren und zum Abschluss ein Lot in ein enges Rohr einfädeln. Entscheidend für die Bewertung der Leistung an dieser Station waren neben der fehlerlosen Ausführung der Aufgaben auch der Zeitfaktor. Siegerteams Um 16:00 Uhr war es dann soweit: Die Teilnehmer hatten alle Stationen durchlaufen und warteten auf die Ergebnisse der Auswertung. Monika Ferchland, Präsidentin des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen-Anhalt und der Präsident des Bundesverbandes Werner Küsters übergaben den "Biber-Cup" und das Preisgeld in Höhe von DM 1000 an Ellen Richter, Garten- und Landschaftsbau Flöter u. Uszkureit und Marco Hintz, Garten- und Landschaftsbau Paul Schulz, beide aus Berlin. Beim nächsten Berufswettbewerb im Jahre 2001 auf der Bundesgartenschau in Potsdam werden die dortigen Sieger den Wanderpokal erhalten. Ein Preisgeld von DM 600 ging an die zweiten Sieger Dierk Meyer und Thomas Dahmlos Garten- und Landschaftsbau Scharnweber, aus Hamburg. Den dritten Platz mit einem Preisgeld in Höhe von DM 400, sicherten sich Hagen Lichey, Garten- und Landschaftsbau Lichey aus Dessau und Michael Stein, Garten- und Landschaftsbau Paul Keller aus Schönebeck. Verlierer gab es bei diesem Wettbewerb keine, denn allen Teilnehmern hat der Wettbewerb großen Spaß gemacht. Beim abendlichen gemeinsamen Ausklang in Quedlinburg wurden viele Erfahrungen und manche Adresse ausgetauscht. Somit führte das große Engagement der Nachwuchswerbeberater und der ehrenamtlichen Jury-Mitglieder aus den Landesverbänden, vor allem aus dem gastgebenden Verband Sachsen-Anhalt, zu einem erfolgreichen Biber-Cup 1999.zurück