GaLaBau-Tarifverhandlungen 2003

BGL fordert Sicherung von Arbeitsplätzen – IG BAU droht mit Streik

Auf völliges Unverständnis stieß im BGL-Tarifausschuss die Streikdrohung seitens der Vertreter der IG BAU, nachdem die Arbeitgeber bereits in der ersten Tarifverhandlungsrunde ein Lohnangebot gemacht haben. „Ich frage mich wirklich, ob diese Gewerkschaft Arbeitnehmerinteressen vertritt, wenn sie in einer Branche mit 5 % Umsatzrückgang in 2002 eine 4 %ige Lohnforderung aufstellt und völlig überkommene Verhandlungs- und Arbeitskampfrituale an den Beginn einer Verhandlungsrunde stellt“, äußerte sich der BGL-Tarifausschussvorsitzende, Egon Schnoor, verärgert über die Verhandlungsführung der IG BAU. Deutschland hat zwei Jahre Stagnation hinter sich und die Bundesregierung hat schon angekündigt, die viel zu optimistische Wachstumsprognose für 2003 auf realistische Werte abzusenken, der Irak-Krieg sorgt für absolute Prognoseunsicherheit, da ruft die Gewerkschaft nach Arbeitskampf. „Es ist nicht zu fassen“, so der Vorsitzende weiter. Allerdings verwundert es nicht, dass die IG BAU nicht bereit ist, eine beschäftigungsorientierte Tarifpolitik zu betreiben, wenn man bedenkt, dass dringend notwendige Arbeitszeitflexibilisierungen des Flächentarifvertrages seit Jahren blockiert werden. Selbst das Versprechen in dem letzten Tarifabschluss, Arbeitsflexibilisierungen konstruktiv zu verhandeln, wurde nur scheinbar eingehalten. In der ersten Verhandlungsrunde am 31. März 2003 in Berlin hat der BGL ein Angebot zur beschäftigungsorientierten Lohnpolitik gemacht, in dem eine jährliche Lohnerhöhung von jeweils 1,3 % bei einer Laufzeit von drei Jahren unterbreitet wurde, verbunden mit der Forderung nach einvernehmlichen Änderungen tarifvertraglicher Rahmenbedingungen, die einen potenziellen Kompensationseffekt auf Arbeitgeberseite beinhalten, um die Kostenbelastungen für die Betriebe verkraftbar zu gestalten und Arbeitsplätze zu erhalten. Dazu wurden mehrere Alternativvorschläge unterbreitet, die zum Beispiel im Bereich der Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie in betrieblichen Öffnungsklauseln auch im Entgeltbereich liegen. Mit diesem Vorschlag wurde an die tarifpolitische Vernunft für die Branche und an die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für Arbeitnehmer und Arbeitslose appelliert. Denn in den immer schwieriger werdenden Zeiten liegt die Zukunft des GaLaBau nur in einem flexibilisierten Flächentarifvertrag als einem friedenstiftenden Ordnungsinstrument sowie in einer von Vernunft und Realität geprägten Tarifpartnerschaft. Es ist schon erstaunlich, so Egon Schnoor, dass die Gewerkschaftsmitglieder nicht bereit sind, ein Lohnangebot, das in der ersten Tarifrunde gemacht wird, zu diskutieren und die Verhandlungen sofort abbrechen. Auch das Angebot der Arbeitgeber, einen neuen Verhandlungstermin zu vereinbaren, wurde abgelehnt. Faire branchenspezifische Tarif- und Sozialpolitik zum Wohle von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im GaLaBau sieht doch wohl anders aus, oder ? Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. Ansprechpartner: Herbert Hüsgen, Tel.: 02224 / 77 07 15, E-mail: h.huesgen@galabau.de Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.de

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