BGL kritisiert desolaten Zustand von Sportstätten
Sportanlagen entsprechen nicht den Bedürfnissen der Bevölkerung
„Sport hält fit und gesund, so lautet die Maxime aller Gesundheitsexperten. Wie soll aber dieser Sportdrang befriedigt werden, wenn die meisten Sportanlagen marode sind?“ Mit dieser Frage leitete Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) seine Ausführungen zum desolaten Zustand der deutschen Sportstätten ein. „Der Bericht über die Sportstättenstatistik der Länder ist alarmierend. Bei 70 Prozent der Sportstätten in den neuen Bundesländern und 38 Prozent in den alten Bundesländern besteht ein dringender Sanierungsbedarf.“ Hinzu komme, dass viele Anlagen nicht mehr den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Zunehmende Kritik werde an monofunktionalen Sportplätzen geübt, die oft nur eine einzige Sportart zulassen. „Das ist heute nicht mehr zeitgemäß. Die breite Bevölkerung wünscht Sportanlagen, die vielfältige Möglichkeiten für Sport, Spiel und Bewegung ermöglichen“, so Küsters weiter.
Erst kürzlich wies der Vorsitzende der Sportministerkonferenz und Minister für Gesundheit und Soziales in Sachsen-Anhalt, Gerry Kley, bei der Vorstellung des Berichtes vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages auf diese problematische Situation hin. Obwohl in den neuen Bundesländern seit 1991 rund 28 Prozent und in den alten Bundesländern 19 Prozent der Anlagen saniert worden
seien, sei die Bestandserhaltung und Modernisierung der insgesamt rund 127.000 Sportanlagen eine der wichtigsten sportpolitischen Zukunftsaufgaben. Vor diesem Hintergrund habe die Sportministerkonferenz dafür plädiert, dass der „Goldene Plan Ost“ als wichtiger Sportinfrastrukturförderplan des Bundes über das Jahr 2006 hinaus fortgeführt werden soll.
„Wir müssen dafür sorgen, dass die Sportstätten für die Bürger wieder attraktiver werden“, so auch die Einschätzung von BGL-Präsident Werner Küsters. „Dazu gehört, dass nicht nur der Bund, sondern vor allem auch die Kommunen entsprechende Gelder zur Verfügung stellen, um die grünen Sportanlagen wieder in Schuss zu bringen“. Stattdessen würde die Finanzkrise vieler Kommunen dazu führen, dass die Haushaltsmittel für Sportstätten zunehmend gekürzt würden. Erfreut zeigte sich Küsters deshalb auch über die Einschätzung des Sportausschusses, bei der sich alle Fraktionen darin einig waren, dass eine bessere Finanzausstattung der Kommunen in der geplanten Gemeindefinanzreform dringend notwendig sei. Nur so könnten Aufgaben wie die Sportstättensanierung auch zukünftig von den Kommunen wahrgenommen werden.
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Ansprechpartner: Eva Herrmann, Tel.: 02224 / 77 07 17, E-mail: e.herrmann@galabau.de
Die Meldung kann abgerufen werden im Internet unter www.galabau.de
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