Im Reich der Mitte: „Grüne“ Herausforderungen für Experten

ELCA: Gelungener Start der Kooperation mit neuem Partnerland China

Im Reich der Mitte: „Grüne“ Herausforderungen für Experten
Bad Honnef. China ist nunmehr offiziell Partner der 16 Mitgliedsländer der European Landscape Contractors Association (ELCA). „Das ist ein bedeutender Meilenstein, denn die ELCA öffnet sich damit erstmals auch über die europäischen Grenzen hinaus für neue Kontakte“, begrüßte ELCA-Präsident Antoine Berger diesen Schritt. Er erklärte: „Im Zeichen der Globalisierung liegt die Zukunft im internationalen Transfer von Know-how. Das gilt auch für unsere grüne Branche.“ Im Rahmen einer Reise ins Reich der Mitte hatten ELCA-Präsident Antoine Berger und Zemin Wang, der Präsident der Landscape Engineering Association of China Society of Landscape Architecture (Landschaftsbauverband der Chinesischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur) jetzt in der chinesischen Hauptstadt Peking die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Im Beisein zahlreicher Gäste pflanzten sie anschließend eine chinesische Säulenzypresse in einem Pekinger Volkspark. Intensiver Erfahrungsaustausch Eine 22-köpfige Delegation der ELCA nutzte die Exkursion nach Peking, Hangzhou, Suzhou, Shanghai und Shenzhen sowie ein zweitägiges „ELCA Asien Forum“ in Guangzhou zum Erfahrungsaustausch und zum Wissenstransfer mit chinesischen Garten- und Landschaftsexperten, Repräsentanten von Verbänden und Hochschulen sowie Vertretern der Gartenämter der großen Städte. „Überall war die Atmosphäre der Begegnung von Wissbegierde und Aufnahmebereitschaft geprägt“, freute sich ELCA-Vizepräsident Werner Küsters. Sein positives Fazit aus den intensiven Gesprächen: „Die Verantwortlichen haben eindeutig erkannt, wie wichtig Grün gerade für die Menschen in den Millionenstädten und Ballungszentren ist.“ Längst nicht nur im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 und der geplanten EXPO 2010 in Peking warten anspruchsvolle und umfassende „grüne“ Herausforderungen auf engagierte Garten- und Landschaftsexperten vor Ort. Denn die chinesische Regierung hat für die nächsten Jahre ein umfassendes Umweltprogramm aufgelegt. Die Rede ist von einer mehrstelligen Milliardensumme, die in Begrünungsmaßnahmen investiert werden soll, um den Umweltsünden der Vergangenheit in den Ballungszentren entgegenzusteuern. „Die chinesischen Garten- und Landschaftsexperten erwarten von der neuen Zusammenarbeit mit der europäischen grünen Branche fachliche Unterstützung bei der Bewältigung anstehender Aufgaben, unter denen auch die Nutzung und Versickerung von Regenwasser einen großen Stellenwert einnimmt“, zeigte ELCA-Präsident Antoine Berger auf. Die Partnerschaft mit der ELCA werde dabei als kollegiale Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe verstanden. ELCA Asien Forum 2004 Die angestrebte engere Kooperation zwischen den Experten der grünen Branche auf europäischer und auf chinesischer Seite wurde denn auch gleich in die Tat umgesetzt. Beim „ELCA Asien Forum 2004“ in Guangzhou tauschten die europäischen grünen Experten um ELCA-Präsident Antoine Berger mit den Chinesen Erfahrungen rund ums Bauen mit Grün aus. Der Transfer von Know-how umfasste Themenbereiche wie die chinesischen und europäischen Gestaltungstraditionen in der Gartenkunst, wie Stadtökologie, Regenwassermanagement, Bauwerksbegrünung, aber auch die Struktur der ELCA und die Zusammenarbeit in Europa und mit anderen Kontinenten. Ebenso wurden Aus- und Weiterbildungsfragen angesprochen. Mit Blick auf den Wissenstransfer in der Praxis soll ein Austauschprogramm für junge Landschaftsgärtner aufgelegt werden. Zudem regte Antoine Berger die chinesischen Kollegen an, im nächsten Jahr nach München zu kommen und dort unter anderem die Bundesgartenschau 2005 zu besuchen. Das „Venedig Chinas“ und die ältesten Landschaftsgärten Auf dem vielseitigen Besichtigungsprogramm der ELCA-Delegation mit Gartenanlagen und grünen Bauprojekten durften in Peking natürlich ein Besuch in der „Verbotenen Stadt“, auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ und im Olympiapark-Gelände nicht fehlen. In der Seidenstadt Hangzhou beeindruckte die Gäste vor allem der große Westsee mit seinem geradezu mediterranen Ambiente. In der Gartenstadt Suzhou (das „Venedig Chinas“) standen die ältesten Landschaftsgärten Chinas im Mittelpunkt des Interesses. Sie tragen so klangvolle Namen wie der „Garten des bescheidenen Beamten“ und der „Garten des Pavillons der azurblauen Wolke“. Und in Shanghai rundete der Besuch eines staatlichen Garten- und Landschaftsbau-Betriebes die Vielfalt der Eindrücke ab. Großes Interesse im Vorfeld der ersten Fachmesse „GaLaBau China“ Erwartungsvoll schauen die Chinesen jetzt auf die erste grüne Fachmesse im Reich der Mitte. Unter der ideellen Trägerschaft des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. öffnet die „GaLaBau China“ vom 18. bis 20. Mai 2005 in Peking erstmals ihre Tore. ELCA-Vizepräsident und BGL-Präsident Werner Küsters freut sich: „Viele chinesische Landschaftsgärtner haben uns während unserer Reise angesprochen und ihr großes Interesse an der GaLaBau-Messe bekundet. Sie wird der neuen ELCA-Partnerschaft mit China bestimmt einen richtigen Schub verleihen.“ Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. Ansprechpartner: Dr. Hermann J. Kurth Telefon: 02224 7707-10, Telefax: 02224 7707-78, E-Mail: H.Kurth@galabau.de

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