BUGA München 2005: Landschaftsgestaltung, Architektur und Stadtentwicklung

Landschaftsgärtner gestalteten den “Perspektivenwechsel”

Bad Honnef / München. Die Bundesgartenschau „BUGA München 2005“ lädt ab heute bis zum 9. Oktober 2005 die Besucher zum „Perspektivenwechsel“ ein. Zahlreiche engagierte Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen haben an der Gestaltung des ausgedehnten Landschaftsparks und der Ausstellungsbereiche auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem mitgewirkt. Mit ihren innovativen Ideen will die „BUGA München 2005“ die Blicke der Besucher auf den Dreiklang von Landschaftsgestaltung, Architektur und Stadtentwicklung lenken. Sie will ein neues Verständnis für die Natur wecken und gewährt dazu ungewohnte Blickwinkel und neue Einsichten. Denn immer mehr Menschen wünschen sich eine grüne Umgebung, in der Arbeiten, Wohnen und Leben gleichermaßen Spaß machen. Der Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V., Werner Küsters, zeigt auf: „Die BUGA München 2005 ergreift die Initiative für eine nachhaltige Entwicklung in der neuen Messestadt Riem. Damit folgt sie ganz der Philosophie der vom BGL mitgetragenen Initiative ,Die Grüne Stadt’, die sich für mehr privates und öffentliches Grün in den Städten einsetzt.“ Der jüngste Münchner Stadtteil soll auf einer Fläche von 560 Hektar seinen künftigen 16.000 Einwohnern vielfältige Qualitäten zum Arbeiten, Wohnen und Leben bieten. Das Konzept der Stadt München sieht eine Umwidmung dieses ehemaligen Flughafengeländes in ein Drittel Industrie und Gewerbe (einschließlich der Neuen Messen München), ein Drittel Wohngebiet und ein Drittel Landschaftspark vor. Der Landschaftspark soll darüber hinaus auch für die Bewohner der umliegenden Landgemeinden ein wertvoller Naherholungsraum werden. „Wir Landschaftsgärtner freuen uns, dass wir in die umfangreichen Vorbereitungen eingebunden worden sind“, erklärt BGL-Präsident Werner Küsters. Die grüne Branche hat den „Perspektivenwechsel“ auf dem rund 200 Hektar großen BUGA-Gelände realisiert. Engagierte Garten- und Landschaftsbauexperten haben den modernen Landschaftspark nach den Planungen des französischen Landschaftsarchitekten Gilles Vexlard gestaltet. Und sie haben die vom Münchner Landschaftsarchitekten Professor Rainer Schmidt entworfenen temporären Ausstellungsflächen und Themengärten – angefangen vom Zellengarten bis zu den Gärten der Potenzen – verwirklicht. BGL-Präsident Werner Küsters betont: „Der Bau und die Pflege des Geländes bieten für unseren Berufsstand ein wichtiges Forum für die Darstellung der landschaftsgärtnerischen Tätigkeitsgebiete.“ Haus der Gegenwart umgeben von Hainbuchen-Hecke So waren die Landschaftsgärtner auch begeistert mit von der Partie, als es um die Gestaltung der Gartenanlagen rund um das „Haus der Gegenwart“ ging. Während der „BUGA München 2005“ lädt das Objekt zu Begegnungen bei Präsentationen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Ausstellungen ein. Als Sponsor für die Gartenanlage hat der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. zum Entstehen der Symbiose von Landschaft und Architektur am „Haus der Gegenwart“ beigetragen. Bei dem innovativen Projekt, das am so genannten Aktivitätenband der „BUGA München 2005“ liegt, treffen sich Natur und Wohnkultur auf anregende Weise. Als fortlaufendes Band gliedert eine Hecke aus insgesamt 195 rund 2,50 Meter hohen Hainbuchen die quadratische Grundstücksfläche. Gleichzeitig definiert die Hecke Wege und Zugänge, formuliert offene Flächen und umschlossene, introvertierte Gartenräume, die den drei „privaten“ Zimmern des Gebäudes zugeordnet sind. Dabei sind die Übergänge von Privatheit und Öffentlichkeit, Innen- und Außenräumen, Haus und Garten fließend. Neben den vegetationstechnischen Arbeiten zeichneten die Landschaftsgärtner unter anderem auch für die Entwässerung des Areals, die wassergebundene Wegedecke, den Mastixbelag auf dem zentralen Platz unter dem Haus und den Einbau der Induktionsschleifen (sie melden im Haus, wenn Personen oder Autos eintreffen) in die Außenanlage verantwortlich. Haus der Landschaft im Senkgarten Der BGL, das Ausbildungsförderwerk (AuGaLa) des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. mit seinen 13 Landesverbänden und der IG BAU sowie insbesondere der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL) halten im Haus der Landschaft im Senkgarten für die Besucher eine Fülle fachlicher Informationen rund um den Garten- und Landschaftsbau und rund ums Thema Ausbildung bereit. Aktionen und Events sind Höhepunkte im vielseitigen Programm des VGL anlässlich der „BUGA München 2005“. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Infotagen für Landschaftsgärtner über das zwölfteilige „Forum Grünes Bauen“ bis hin zum Jazzmeeting und wöchentlichen Gartengeschichten, erzählt für BUGA-Besucher. Auch Kinder und Jugendliche kommen nicht zu kurz beim Gestalten eines Kistengartens, bei Aktionen wie „Geometrie auf der Wiese“, bei einer Schüler-Rallye und bei der Fotoausstellung „schoenerewelt.de“ zum gleichnamigen Schüler-Fotowettbewerb. Nicht zuletzt stehen gärtnerische Themen im Mittelpunkt von „grünen Donnerstagen“ im Ausstellungsbereich „Die Zelle“. Diese Aktionen werden durch ein finanzielles Engagement der beteiligten drei Verbände in Höhe von rund 300.000 Euro ermöglicht. Landschaftsgärtner investierten rund eine Million Euro in „Gartendetails“ Ihr fachliches Können und ihr hohes Engagement haben die Landschaftsgärtner auch im Bereich der Mustergärten eingebracht: Im Rahmen der Sonderausstellung „Gartendetails“ machen elf Musteranlagen den Besuchern jede Menge Lust auf individuell und attraktiv gestaltete Privatgärten. Die gezeigten Gartensituationen greifen dabei verschiedenste Themen auf und geben vielfältige Anregungen, die sich interessierte Gartenfreunde auch vom Garten- und Landschaftsexperten in ihrer Nähe fachkundig realisieren lassen können. Insgesamt haben die zwölf Landschaftsgärtner, die die Mustergärten „Gartendetails“ angelegt haben, in ihre Arbeit rund eine Million Euro aus eigenen Mitteln investiert. „Das ist eine Investition, die sich wirklich sehen lassen kann“, hebt BGL-Präsident Werner Küsters hervor. Kunst als Wegweiser: SAPRI - Skulptur am Haus der Landschaft Und nicht zu übersehen ist auch die rote SAPRI - Skulptur „Perspektivenwechsel“ am Haus der Landschaft. Das neun Meter hohe Kunstwerk von Alfred Bradler hat wegweisende Funktion und ermuntert die Besucher, sich den Senkgarten aus der Nähe anzuschauen und die vielfältigen Informationsangebote im Haus der Landschaft zu nutzen. Das Fantasiegebilde des Künstlers trägt menschliche Züge und strahlt dabei mit seiner ausgreifenden Bewegung Lebensfreude pur aus. Gemessen an ihrer Dimension rückt die SAPRI - Skulptur den Betrachter auf die Ebene der Grashalme – auch hier wird der „Perspektivenwechsel“ auf der „BUGA München 2005“ hautnah erfahrbar. Ansprechpartnerin: Bettina Holleczek, Telefon: 02224 7707-17, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: B.Holleczek@galabau.de

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