Gewerkschaft provoziert mehr Arbeitslosigkeit und Insolvenzen

GaLaBau-Tarifverhandlungen sind gescheitert / Zu viel: 5,8 Prozent Lohnerhöhung

Bad Honnef. Die Gewerkschaft IG BAU hat die Tarifverhandlungen mit dem Garten- und Landschaftsbau für gescheitert erklärt. Ultimativ hatte die IG BAU in der großen Tarifrunde 5,8 Prozent Lohnerhöhung gefordert. Die Arbeitgeber-Seite lehnte diese überzogene Forderung ab. Sie sei von den Betrieben wirtschaftlich nicht zu verkraften. Obwohl die Arbeitgeber über drei Prozent Lohnerhöhung angeboten hatten, verließ die Gewerkschaft daraufhin den Verhandlungstisch in Hennef.
Der Tarifexperte des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), Egon Schnoor, kommentierte die Situation enttäuscht: „Statt eine Verstetigung des Lohnes zu erreichen und damit einer Winterarbeitslosigkeit entgegen zu wirken, provoziert die Gewerkschaft zusätzliche Arbeitslosigkeit und einen Anstieg der betrieblichen Insolvenzen.“
Umsätze im GaLaBau erneut gesunken
Schnoor zeigte auf: „Die Umsätze im Garten- und Landschaftsbau sind 2005 im dritten Jahr in Folge gesunken. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren die Betriebe erneut mit witterungsbedingtem Arbeitsausfall und mangelnden Arbeitsmöglichkeiten konfrontiert. Vor diesem Hintergrund ist der GaLaBau mit der extremen Lohnforderung der Gewerkschaft – jetzt 2,9 Prozent Lohnerhöhung und im nächsten Jahr noch mal 2,9 Prozent – eindeutig überfordert.“ Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber resümierte: „Wir sind mit unserem Angebot schon bis an die Schmerzgrenze gegangen.“ Das GaLaBau-Angebot umfasste 1,7 Prozent Lohnerhöhung in 2006 sowie eine Erhöhung der Sonderzahlung um rund 160 Euro im Jahr. Es sah außerdem für 2007 eine Lohnerhöhung von 1,3 Prozent vor.
Der Tarifexperte Egon Schnoor blickte zurück: „Mit dem letzten Lohnabschluss im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau im Jahr 2002 hatte die IG BAU zugesagt, über Arbeitszeitflexibilisierungen Tarifverhandlungen zu führen. Über drei Jahre lang ist jetzt verhandelt worden über die Einführung einer Jahresarbeitszeit, über den dazugehörigen Insolvenzschutz sowie über eine weitere Verstetigung der Einkommenssituation der Arbeitnehmer. Die Branche stand kurz vor einem Durchbruch.“
Aufschwung lässt auf sich warten
Dabei hätten die Arbeitgeber nie einen Hehl aus der wirtschaftlichen Situation der GaLaBau-Betriebe gemacht, so Schnoor. Sie sei von der gesamtwirtschaftlich schlechten Lage und einer nunmehr zwölfjährigen Rezessionsphase der Bauwirtschaft geprägt. In der Öffentlichkeit werde durch die Wirtschaftsprognosen und die Politik zwar suggeriert, dass es der Wirtschaft wieder gut gehe. Schnoor: „Doch das trifft nicht für alle Bereiche zu. Der GaLaBau ist nicht die Stahlbranche. Bei uns herrscht in Sachen Wachstum noch Fehlanzeige.“ Der von allen herbei gesehnte Aufschwung werde erfahrungsgemäß ohnehin erst mit zwei Jahren Verzögerung im GaLaBau eintreffen.
„Vor diesem Hintergrund wollen wir Arbeitgeber nicht mit unrealistischen Lohnerhöhungen dazu beitragen, dass noch mehr Betriebe in die Schieflage geraten und Arbeitsplätze gefährdet werden“, erläuterte Schnoor. Er zeigte gleichzeitig auf: „Eine vernünftige Tarifpolitik mit Augenmaß sichert dagegen Arbeitsplätze und erhält mittelständischen Betrieben eine Überlebenschance.“
GaLaBau ist zu jeder Zeit gesprächsbereit
Mit Blick auf die Reaktion der IG BAU erklärte der Garten- und Landschaftsbau-Unternehmer und BGL-Tarifexperte Egon Schnoor nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen: „Bei uns ist die Tür immer offen. Wir sind zu jeder Zeit gesprächsbereit.“

Ansprechpartner:
Herbert Hüsgen
Tel: 02224 7707-15, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: H.Huesgen@galabau.de

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