Kontinuierlich positive Entwicklung im Bereich „Private Hausgärten“
GaLaBau: Umsatzrückgang in 2005 deutlich geringer als im Bauhauptgewerbe
Bad Honnef. Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau konnte zwar auch in 2005 wiederum nicht ganz an seine bisherigen Bestzahlen aus dem Jahr 2000 anknüpfen und musste Umsatzeinbußen verkraften. Er koppelte sich aber weiterhin erfolgreich von der anhaltenden Krise im Baugewerbe ab. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete mit 5,7 Prozent erneut einen empfindlichen Umsatzrückgang. Dagegen fiel der Umsatzrückgang im Garten- und Landschaftsbau mit – 2,61 Prozent vor dem Hintergrund der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung sowie der Witterungsbedingungen moderat und geringer aus als befürchtet. Der Gesamtumsatz der Branche lag 2005 bei rund 4,24 Milliarden Euro.
Der Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), Hanns-Jürgen Redeker, zeigte auf: „In der Öffentlichkeit wird durch die Wirtschaftsprognosen und die Politik zwar suggeriert, dass es der Wirtschaft wieder gut gehe. Dies trifft aber nicht für alle Branchen zu.“ Er hob hervor: „Der von allen lang ersehnte Aufschwung wird erfahrungsgemäß ohnehin erst mit zwei Jahren Verzögerung im GaLaBau eintreffen.“
Reformen müssen Mittelstand wirklich spürbar entlasten
Der BGL-Präsident forderte die neue Bundesregierung daher auf: „Die eingeleiteten Reformbemühungen müssen unbedingt mit Nachdruck vorangetrieben werden und deutlich weiter gehen als bisher angedacht. Wir brauchen dringend die lange versprochene Senkung der Lohnnebenkosten – diese muss aber auch für die Betriebe des Mittelstandes wirklich spürbar sein. Der Faktor Arbeit muss von den steigenden Sozialversicherungsbeiträgen abgekoppelt werden, wenn er wettbewerbsfähig bleiben soll. Da führt kein Weg dran vorbei.“
Tarifverhandlungen: Zu hohe Forderungen der IG BAU
Kein Verständnis zeigte der BGL-Präsident für die Forderungen der IG BAU nach einer Lohnerhöhung um 5,8 Prozent für die Beschäftigten. Redeker: „Würden die Arbeitgeber auf diese Forderung eingehen, wären mehr Arbeitslose und mehr Insolvenzen die Konsequenz. Das darf nicht sein.“
Erfreuliche Entwicklung der Insolvenzquote
Ein Wachstum um 2,64 Prozent auf 12.892 Unternehmen ist bei der Zahl der GaLaBau-Betriebe in 2005 zu verzeichnen. Die Beschäftigtenzahlen sind um 2,3 Prozent zurückgegangen: von 83.810 auf 81.883 Personen. Die Insolvenzquote der Branche beläuft sich auf 1,19 Prozent und liegt damit niedriger als 2004 (1,93 Prozent). Bei den Mitgliedsbetrieben der Landesverbände des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. fiel diese mit 0,66 Prozent gegenüber den Nichtmitgliedern (1,34 Prozent) wiederum deutlich günstiger aus.
Entwicklung der Auftraggeberstrukturen
Seit 2001 im vierten Jahr in Folge setzte sich in 2005 die positive Entwicklung des Privatgarten-Bereichs bei der Auftragsvergabe fort. Die Auftraggeberstruktur verbesserte sich von 44,27 Prozent in 2004 in Bezug auf die privaten Hausgärten wiederum und erreichte in 2005 insgesamt 45,19 Prozent. Der reale Umsatz konnte damit in diesem Bereich erfreulicherweise gehalten werden.
Diese Entwicklung führt BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker darauf zurück: „Immer mehr Menschen nutzen den Garten als ihr privates Urlaubsparadies, in dem sie fast das ganze Jahr über vom Alltagsstress entspannen und neue Energie auftanken können. Dabei spielt für sie ein individuell und attraktiv gestalteter Traumgarten eine herausragende Rolle.“
Bei den öffentlichen Auftraggebern veränderte sich die Situation nur minimal von 18,34 Prozent in 2004 auf 18,02 Prozent in 2005 – denn nach wie vor stellt sich die Finanzlage der Städte und Gemeinden angespannt dar. Die erzielten Preise lagen weiterhin im Keller. „Von realistischen und kostendeckenden Preisen kann hier wirklich nicht mehr gesprochen werden“, zeigte Redeker auf. Dies bestätigten Planer, Landschaftsarchitekten und die Beispiele aus der täglichen Praxis. Aber auch im Bereich der privaten Auftraggeber könnten höhere Preise nur schwer durchgesetzt werden – der Großteil der Unternehmen rechne in 2006 allenfalls mit einer Preis-Stagnation, so Redeker.
Insgesamt 76 Prozent der Aufträge betrafen die Neuanlagen von Grün – genauso viel wie im Vorjahr. Der Anteil der Pflege bestehender Anlagen lag im vergangenen Jahr mit 20 Prozent der Aufträge fast auf gleichem Niveau wie in 2004 (21 Prozent).
Ausbildungsquote im GaLaBau lag über zehn Prozent
Die Zahl der Auszubildenden lag in 2005 nur geringfügig – um 0,59 Prozent – niedriger als in 2004. Insgesamt 5.941 junge Menschen ließen sich in gewerblichen Garten- und Landschaftsbau-Betrieben zum Landschaftsgärtner ausbilden, ein Jahr davor waren es 5.976 Auszubildende. Die Ausbildungsquote, gemessen an den gewerblichen Arbeitskräften, lag 2005 immer noch bei beachtlichen 10,7 Prozent.
Anhaltendes Winterwetter zerstörte GaLaBau-Hoffnungen auf positive Entwicklung
„Die Konjunkturumfrage von Oktober 2005 bei fast 1.000 Betrieben des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues gab ja noch Hoffnung. Da ahnte noch keiner den vier Monate anhaltenden Winter. Das Wetter in weiten Teilen Deutschlands hat die seinerzeit von fast zwei Drittel der befragten GaLaBau-Betriebe geäußerte Zuversicht mit Blick auf eine Verbesserung der Auftragslage aber zunichte gemacht. Diese erhofften guten Zukunftsaussichten sind so nicht eingetroffen“, zeigte BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker auf.
Ansprechpartner:
Joachim Scheer
Tel: 02224 7707-25, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: J.Scheer@galabau.de
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