Marktanteil im Bereich "Private Hausgärten" noch weiter ausgebaut
Positive Entwicklung im GaLaBau: Umsatz in 2006 um 2,46 Prozent gesteigert
Bad Honnef. Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau entwickelte sich in 2006 erfreulich positiv. Der Gesamtumsatz der Branche lag 2006 bei rund 4,35 Milliarden Euro. Das bedeutet gegenüber 2005 (4,24 Milliarden Euro) eine Steigerung von 2,46 Prozent. Zwar konnte der GaLaBau auch im vergangenen Jahr noch nicht wieder an seine bisherigen Bestzahlen aus dem Jahr 2000 anknüpfen, er koppelte sich aber weiterhin erfolgreich von der Entwicklung im Baugewerbe ab.
Der Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), Hanns-Jürgen Redeker, zeigte auf: "Die allgemein positiven Wirtschaftsprognosen spiegeln sich jetzt endlich auch in einem leichten Aufwind für die grüne Branche wider." Er hob hervor: "Der von allen lang ersehnte Aufschwung macht sich nun langsam auch im GaLaBau bemerkbar, auch wenn bei leicht höher durchsetzbaren Preisen die Gewinne nicht in gleichem Maße mitwachsen."
Reformbemühungen konsequent fortsetzen und den Mittelstand spürbar entlasten
Der BGL-Präsident forderte die Bundesregierung allerdings auf: "Die eingeleiteten Reformbemühungen müssen unbedingt mit Nachdruck fortgeführt werden. Ziel muss vor allem auch die dringend notwendige, spürbare Senkung der Lohnnebenkosten sein. Die Betriebe des Mittelstandes brauchen diese Entlastung. Der Faktor Arbeit muss von den steigenden Sozialversicherungsbeiträgen abgekoppelt werden, wenn er wettbewerbsfähig bleiben soll. Da führt nach wie vor kein Weg dran vorbei."
Tarifverhandlungen: Zu hohe Forderungen der IG BAU
Kein Verständnis zeigte der BGL-Präsident für die Forderungen der IG BAU nach einer Lohnerhöhung um 5,5 Prozent für die Beschäftigten. Redeker: "Würden die Arbeitgeber auf diese Forderung eingehen, wären mehr Arbeitslose und mehr Insolvenzen die Konsequenz. Das darf nicht sein."
Erfreuliche Entwicklung der Insolvenzquote
Ein Wachstum um 3,5 Prozent auf 13.343 Unternehmen ist bei der Zahl der GaLaBau-Betriebe in 2006 zu verzeichnen. Die Beschäftigtenzahlen stiegen 2006 gegenüber 2005 um 2,93 Prozent von 81.883 auf 84.279 Personen. Die Insolvenzquote der Branche beläuft sich auf 1,09 Prozent und liegt damit erneut noch niedriger als im Vorjahr (2005: 1,19 Prozent). Bei den Mitgliedsbetrieben der Landesverbände des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. fiel diese mit 0,34 Prozent gegenüber den Nichtmitgliedern (1,29 Prozent) wiederum deutlich günstiger aus.
Entwicklung der Auftraggeberstrukturen
Seit 2001 im fünften Jahr in Folge setzte sich in 2006 die positive Entwicklung des Privatgarten-Bereichs bei der Auftragsvergabe fort. Die Auftraggeberstruktur verbesserte sich von 45,19 Prozent in 2005 in Bezug auf die privaten Hausgärten wiederum und erreichte in 2006 insgesamt 46,37 Prozent. Der reale Umsatz konnte damit in diesem Bereich erfreulicherweise leicht gesteigert werden.
Diese Entwicklung führt BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker darauf zurück: "Mit unserer Image- und PR-Kampagne wecken wir Landschaftsgärtner seit 2002 erfolgreich Wünsche und steigern die Lust auf attraktiv angelegte Gärten. Immer mehr Menschen wollen ein privates Gartenreich haben, in dem sie fast das ganze Jahr über vom Alltagsstress entspannen und neue Energie auftanken können. Dabei spielt für sie die individuelle Gestaltung ihres Traumgartens eine herausragende Rolle."
Bei den öffentlichen Auftraggebern verbesserte sich die Situation leicht von 18,02 Prozent in 2005 auf 18,58 Prozent in 2006 - denn nach wie vor stellt sich die Finanzlage der Städte und Gemeinden angespannt dar. Die erzielten Preise lagen weiterhin im Keller. "Von realistischen und kostendeckenden Preisen kann hier immer noch nicht gesprochen werden", zeigte Redeker auf. Dies bestätigten Planer, Landschaftsarchitekten und die Beispiele aus der täglichen Praxis. Im Bereich der privaten Auftraggeber sind die Preise in 2006 überwiegend stabil geblieben. Einige Landschaftsgärtner konnten im vergangenen Jahr erstmals sogar wieder höhere Preise als im Vorjahreszeitraum für ihre Leistungen erzielen.
Insgesamt 77 Prozent der Aufträge betrafen die Neuanlagen von Grün - ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Pflege bestehender Anlagen lag im vergangenen Jahr mit 19 Prozent der Aufträge fast auf gleichem Niveau wie in 2005 (20 Prozent).
Ausbildungsquote im GaLaBau stieg auf 11,03 Prozent
Die Zahl der Auszubildenden stieg in 2006 um 5,23 Prozent gegenüber 2005. Insgesamt 6.252 junge Menschen ließen sich in gewerblichen Garten- und Landschaftsbau-Betrieben zum Landschaftsgärtner ausbilden, ein Jahr davor waren es 5.941 Auszubildende. Die Ausbildungsquote, gemessen an den gewerblichen Arbeitskräften, stieg damit gegenüber dem Vorjahr und lag 2006 bei beachtlichen 11,03 Prozent (2005: 10,7 Prozent).
Milder Winter trug zur positiven Entwicklung im GaLaBau bei
Die Konjunkturumfrage im dritten Quartal 2006 bei fast 800 Betrieben wies positive Ergebnisse auf: Über 90 Prozent der Befragten beurteilten die eigenen Firmenperspektiven im Jahr 2006 trotz des lang anhaltenden Winters 2005/2006 als positiv. "Das Wetter hat mitgespielt. Die letzten Wochen in 2006 mit ihren vergleichsweise milden Temperaturen haben über das Jahresergebnis entschieden", so Hanns-Jürgen Redeker.
Ansprechpartner:
Joachim Scheer
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-25, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: J.Scheer@galabau.de
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