Umfassendes Programm für mehr urbanes Grün

BGL begrüßt Strategiebeschluss der Bundesregierung zur biologischen Vielfalt

Bad Honnef. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) begrüßte jetzt einen aktuellen Beschluss der Bundesregierung, wonach die Lebensqualität in Städten durch vielfältiges Grün verbessert werden soll. BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker erklärte dazu: "Wir freuen uns, dass auch auf politischer Ebene die Bedeutung des Grüns in den urbanen Räumen immer stärker erkannt wird. Es ist wichtig, dass dieser Absichtserklärung nun konkrete Maßnahmen zu mehr Artenvielfalt im Grün folgen."
Luftqualität und Klima in Städten durch mehr Grün verbessern
Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 die Durchgrünung der Siedlungen einschließlich des wohnumfeldnahen Grüns (zum Beispiel Hofgrün, kleine Grünflächen, Dach- und Fassadengrün) deutlich erhöhen, denn Grün in der Stadt verbessert die Luftqualität und das Klima. Urbanes Grün bietet umfassende Möglichkeiten zur Erholung, zum Spiel und zum Naturerleben für Jung und Alt. Dies hat das Bundeskabinett in einem Strategiepapier zur biologischen Vielfalt festgestellt.
Garten- und Landschaftsbau will wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten
Hanns-Jürgen Redeker begrüßte die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Erstmals sei es gelungen, "konkrete Visionen" für die Zukunft zu definieren und für viele biodiversitätsrelevante Themen Qualitäts- und Handlungsziele festzulegen. In diesem Zusammenhang sei es besonders erfreulich, dass auch der städtische Raum mit eingeschlossen werden solle. "Auch der Garten- und Landschaftsbau kann einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten. Denn artenreiches, qualitätsvolles Grün, Pflanzen und Bäume in der Stadt passen gut in die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung", zeigte der BGL- Präsident auf.
Oft miserable Lebensbedingungen für Stadtbäume
Er machte deutlich, dass Grün in der Stadt - trotz seiner zahlreichen ökologischen Funktionen - in der Vergangenheit nur unzureichend beachtet worden sei. Zudem finde das Grün in Städten oft miserable Lebensbedingungen vor. Stadtbäume seien belastet durch versiegelte und verdichtete Böden, Nährstoffarmut und Wassermangel. All dies senke die Lebenserwartung von Bäumen. Bäume an Straßen seien davon deutlich stärker betroffen als Parkbäume. Der BGL-Präsident wies darauf hin: "Die Folge ist, dass immer mehr Baumarten aus unseren Städten verschwinden, weil sie unter diesen Bedingungen nicht überleben können." Hier gelte es, so wie es in dem Strategiebeschluss der Bundesregierung vorgesehen sei, entscheidend gegenzulenken.
Bundesumweltminister: Ausweitung von Naturräumen in Innenstädten ist erforderlich
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sieht übereinstimmend mit dem BGL und der von den Experten für Garten und Landschaft unterstützten Initiative "Die Grüne Stadt" in der Biodiversitätsinitiative eine Verpflichtung für Alle. "Denn in vielen Stadtbereichen fehlt ausreichend Grün, das von Menschen genutzt werden und als Lebensraum für Arten dienen kann", so Gabriel. Der Bundesumweltminister erklärte: "Eine Ausweitung von Naturräumen in Innenstädten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist dringend erforderlich." Dies nütze besonders dem Artenreichtum.
Planerische Instrumente zur Entwicklung städtischen Grüns stärker nutzen
Die Bundesregierung verlangt, die bestehenden Instrumente der Landschaftsplanung, Grünordnungsplanung und Bauleitplanung zur Entwicklung des städtischen Grüns und zur Vernetzung von Biotopen künftig stärker zu nutzen. Die Entsiegelung, Hof- und Gebäudebegrünung, der Rückbau und die Beruhigung von Straßen seien Möglichkeiten, um die direkte Umgebung von Wohngebäuden zu verbessern.
Experten für Garten und Landschaft bringen ihr fachliches Know-how ein
Hierzu bieten die Betriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues ihre Leistungsfähigkeit, ihr Know-how und ihre fachliche Mitarbeit an. Denn es sind traditionelle landschaftsgärtnerische Arbeitsfelder, die im Zuge der aktuellen Biodiversitätsdiskussion ins Spiel kommen. BGL-Präsident Redeker: "Jetzt gilt es, die Visionen auch zu realisieren und zügig die vielen guten Ansätze der Bundesregierung in konkrete Maßnahmen und Projekte umzusetzen." 
 
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Das Bundeskabinett hat in einem Strategiepapier zur biologischen Vielfalt festgehalten: Grün verbessert die Luftqualität und das Klima in den Städten. BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker: "Der Garten- und Landschaftsbau kann einen wichtigen Beitrag zu artenreichem, qualitätsvollen Grün leisten." Foto: BGL

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Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) begrüßt den Beschluss der Bundesregierung, bis 2020 die Lebensqualität in den Städten durch mehr Grün (Parks, Grünflächen, Dach- und Fassadenbegrünung) zu verbessern. Foto: BGL
 
Ansprechpartner:
Dr. Michael Henze
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-10, Fax:  02224 7707-78, E-Mail: M.Henze@galabau.de
 

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