BGL fordert: Kommunen sollen auch in grüne Projekte investieren

Landschaftsgärtner: Grün ist wertvoll für Lebensqualität, Gesundheit und gutes Klima

Bonn/Bad Honnef. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) forderte die Kommunen jetzt auf, einen angemessenen Teil der im Rahmen des Konjunkturpaketes II von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Finanzen in Außenanlagen und grüne Spiel- und Sportplätze zu investieren.
BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker erläuterte: „Viele Kommunen unterschätzen offenbar bislang den Wert von urbanem Grün für die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen. Auch die positiven Wirkungen im Hinblick auf soziale und ökonomische Aspekte sind immer noch nicht ausreichend im Bewusstsein verankert. Denn die Investitionen der Städte und Gemeinden in Grün sind in 2007/2008 zu kurz gekommen, obwohl die kommunalen Kassen gut gefüllt waren.“ Dies habe sich im Vorjahr in einem rückläufigen Umsatz im GaLaBau in diesem Bereich widergespiegelt. Der Anteil der kommunalen Aufträge am Gesamtumsatz in 2008 habe nur 19 Prozent erreicht.
Grün darf nicht zur Dekoration verkommen
Die Landschaftsgärtner wollen nicht nur deshalb das Bewusstsein für den hohen Wert von öffentlichem und privatem Grün in urbanen Räumen fördern. Redeker: „Grün darf nicht zur Dekoration verkommen.“ Ganz sicher sei es wichtig, Schulen und Straßen zu renovieren, Kindergärten auszubauen und vieles andere mehr. „Aber bei dieser Prioritätensetzung bleibt auf der Strecke, dass die Städte der Zukunft mehr Grünflächen haben müssen“, mahnte er.
Städte der Zukunft brauchen mehr Grünflächen
Der BGL-Präsident erläuterte: „ Bürger brauchen Grünflächen. Wo sonst soll der Stadtbewohner joggen, wo sollen die Eltern mit dem Kinderwagen spazieren gehen oder die Rentner sich in aller Ruhe treffen?“ Im Hinblick auf die demographische Entwicklung seien für die steigende Zahl älterer Menschen in der Gesellschaft Naturerlebnisse in ihrer unmittelbaren Umgebung wichtig, da Senioren oft nicht mehr so mobil seien wie junge Leute. Die junge Generation, die auf Spiel- und Sportplätzen gemeinsam mit Gleichgesinnten ihre Freizeit gestalten könne, entwickle sich zumeist positiver als Kinder und Jugendliche, die zu viel vor dem Fernseher und Computer hocken und ihren Frust in Form von Zerstörungswut abreagierten.  
Mehr Grün zahlt sich aus – für alle
Redeker: „Grün darf nicht nur unter Kostengesichtspunkten betrachtet werden. Eine stärkere Begrünung von Stadtvierteln bringt echten Mehrwert für alle, zum Beispiel Feinstaub-Reduzierung, Verminderung der Lärmbelästigung und vieles mehr. Die Bürger identifizieren sich mehr mit ihrer Wohnumgebung. Die Stadt profitiert durch mehr Tourismus und eine verstärkte Investitionsbereitschaft.“
Zum einen wollen sich die Landschaftsgärtner vor Ort mit einer starken Lobby, den Sportvereinen, für mehr kommunale Investitionen in Sport- und Freizeitanlagen einsetzen. Zum anderen wollen sie mit Partnern ihre Aktivitäten zur Förderung von öffentlichem und privatem Grün in den Städten professionalisieren.
Stiftung „Die Grüne Stadt“ soll Bewusstsein für Wert von Grün fördern
BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker zeigte auf: „Wir gründen jetzt eine gemeinnützige Stiftung, Die Grüne Stadt‘. Der BGL stellt dafür 150.000 Euro Stiftungskapital bereit. Es zeichnet sich ab, dass wir schon in Kürze den ersten Meilenstein von 200.000 Euro Stiftungskapital überschreiten werden. Unterstützt von anderen Stiftern, Partnern und Sponsoren soll die Stiftung mittel- und langfristig ihre Wirkung für mehr Grün in den Städten und Gemeinden entfalten.“
Mehr Informationen: www.die-gruene-stadt.de
 
(Foto: 2009_03_31_Grueninvestitionen.tif; Bildtext):
Grünflächen tragen auf vielfältige Weise zu mehr Lebensqualität in den Städten bei. Daher forderte der BGL die Kommunen jetzt auf, einen angemessenen Teil der im Rahmen des Konjunkturpaketes II von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Finanzen in Grünanlagen sowie grüne Spiel- und Sportplätze zu investieren. Foto: BGL
 
Dr. Hermann J. Kurth
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-10, Fax: 02224 7707-78, E-Mail: H.Kurth@galabau.de
 

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