Praxisratgeber: Verantwortungsvoller Umgang mit Regenwasser

Marktchancen für Landschaftsgärtner / Methoden der Regenwasserversickerung

Nürnberg / Bad Honnef. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) hat jetzt einen Praxisratgeber zur naturnahen Regenwassernutzung erarbeitet. Die Broschüre „Verantwortungsvoller Umgang mit Regenwasser – Verwenden statt verschwenden“ ist zur Eröffnung der 20. Internationalen Fachmesse „Urbanes Grün und Freiräume – Planen – Bauen – Pflegen“ am BGL-Stand 101 in Halle 5 erhältlich.

Das Wassermanagement gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mit Blick auf zunehmende Überschwemmungen nach Starkregen-Ereignissen oder auch extreme Trockenheit in sommerlichen Hitzeperioden ist der nachhaltige Umgang mit Wasser ein wichtiges Anliegen. „Bei der Planung entsprechender Maßnahmen und Ausführung geeigneter Anlagen sind die Landschaftsgärtner gefragte Partner auf diesem neuen Markt mit guten Zukunftsperspektiven“, zeigt BGL-Präsident August Forster auf.

Wertvolle Anregungen für private, gewerbliche und öffentliche Grundstücksbesitzer
Die Fachbroschüre stellt verschiedene Methoden der Regenwasserversickerung, durchlässige Flächenbefestigungen, wassersparende Maßnahmen und rechtliche Aspekte eines dezentralen Regenwassermanagements vor. Für private, gewerbliche und öffentliche Grundstücksbesitzer gibt sie wertvolle Anregungen aus der Praxis, ebenso für Fachleute und Praktiker in bauausführenden Betrieben, für Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Bauherren und kommunale Entscheidungsträger.

Wasser ist kostbar. Die Versiegelung von Flächen verhindert die natürliche Versickerung von Regenwasser. Sie verringert auch die natürliche Verdunstung und zerstört Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sowohl an der Erdoberfläche als auch im Boden. Darüber hinaus wird die Neubildung von Grundwasser verringert. Das Kleinklima verschlechtert sich, weil wenig Niederschlagswasser verdunstet. All das trägt zur Verödung von Landschaftsräumen bei.

Sparen durch „Versickern statt versiegeln“
Die Auswirkungen der Flächenversiegelung sind mittlerweile überall spürbar, auch finanziell. Die Gebühren für Trink- und Abwasser sowie für die Unterhaltung und Nutzung des Kanalsystems steigen. Die Suche nach Sparmöglichkeiten hat Umdenkprozesse in Gang gesetzt. BGL-Präsident August Forster: „Versickern statt versiegeln – heißt die Devise.“ Vor dem Hintergrund der Erhebung von getrennten Gebühren für die Entsorgung von Schmutz- und Regenwasser („gesplittete Abwassergebühr“) bedeute dies: „Je mehr Regenwasser auf einem Grundstück versickern kann, desto geringer sind die Gebühren“, so Forster.

Breite Palette: Von Auffangmulden über Rigolensysteme bis zur Dachbegrünung
Er erläutert: „Beim Regenwassermanagement geht man immer häufiger zu dezentralen Lösungen über. Das Regenwasser soll möglichst dort dem Grundwasser zugeführt werden, wo es anfällt, oder zumindest in der Nähe.“ Er ergänzt: „Darüber hinaus steigt die Bereitschaft, Flächen gar nicht erst zu versiegeln, denn für zahlreiche Anwendungen gibt es heute alternative, wasserdurchlässige Belagsarten. Wasserwirtschaftlich günstige Effekte lassen sich auch durch den Bau von Auffangmulden oder Rigolensystemen für Oberflächenwasser oder durch Zisternen erzielen. Wo durch ein Gebäude Boden versiegelt wird, kann dies mit einer Dachbegrünung kompensiert werden.“

Begrünte Dächer leisten einen wirksamen Beitrag zum Regenwassermanagement und zur Klimaverbesserung in Siedlungsräumen. Sie kompensieren die Flächenversiegelung, reinigen das Regenwasser und versickern Niederschläge, so dass der Abfluss deutlich oder sogar ganz reduziert wird.

Nachhaltiger Umgang mit Wasser erfordert kompetente Partner fürs Bauen mit Grün
Mit Blick auf den nachhaltigen Umgang mit Wasser kooperieren die Experten für Garten & Landschaft mit Architekten und Landschaftsarchitekten. BGL-Präsident Forster zeigt auf: „Die Landschaftsgärtner haben ein umfassendes Know-how im Bauen mit Grün. Sie erstellen Versickerungsanlagen, wasserdurchlässige Flächenbefestigungen, Regenwasserspeicher und Dachbegrünungen. Sie kennen die Bauweisen und ihre Wirkungen auf den Wasserhaushalt. Sie verstehen sich auf standortgemäße und artengerechte Pflanzenverwendung. Und sie verfügen über die erforderlichen Fachkenntnisse zur Kontrolle, Pflege und Unterhaltung der Anlagen.“


(Foto: 2012_09_11_Neue_Broschuere_Umgang_mit_Regenwasser.jpg; Bildtext):
In ihrem neuen Praxisratgeber „Verantwortungsvoller Umgang mit Regenwasser – Verwenden statt verschwenden“ zeigen die Landschaftsgärtner verschiedenste Möglichkeiten zur naturnahen Regenwassernutzung auf. Die Experten fürs Bauen mit Grün gestalten unter anderem auch Mulden, in denen auf Dachflächen angefallenes Regenwasser direkt auf dem Grundstück versickern kann. So lassen sich Gebühren für die Entsorgung von Regenwasser sparen. Foto: BGL


BGL und grüne Branche – Zahlen und Fakten
Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) ist ein Wirtschafts- und Arbeitgeberverband. Er vertritt die Interessen des deutschen Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues auf Bundesebene und in Europa. In seinen zwölf Landesverbänden sind über 3.350 vorwiegend kleinere und mittelständische Mitgliedsunternehmen organisiert. Als Dienstleister geben sie sich am geschützten Signum mit dem Zusatz „Ihre Experten für Garten & Landschaft“ zu erkennen und bieten maßgeschneiderte, individuelle Lösungen rund ums Bauen mit Grün. Damit erzielen sie zurzeit rund 70 Prozent des gesamten Marktumsatzes in Deutschland.

Der Gesamtumsatz der grünen Branche stieg in 2011 auf über 5,5 Milliarden Euro. Diesen Meilenstein setzten die 16.460 Fachbetriebe mit ihren insgesamt 95.365 Beschäftigten mit vielfältigen Dienstleistungen: Mit hoher Kompetenz planen, bauen, entwickeln und pflegen sie Grün- und Freianlagen aller Art im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich.
 

Ansprechpartner:
Dr. Michael Henze
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-19, Fax: 02224 7707-77, E-Mail: M.Henze@galabau.de

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