Katariina Strandpark in der Hafenstadt Kotka ausgezeichnet.

Internationaler ELCA-Trendpreis „Bauen mit Grün“ für ein finnisches Projekt

Nürnberg. Mit dem Internationalen Trendpreis „Bauen mit Grün“ wird von der European Landscape Contractors Association (ELCA) in 2012 ein einzigartiges Projekt der Landschaftsgestaltung und Umweltpflege in Finnland ausgezeichnet. ELCA-Präsident Emmanuel Mony lenkte anlässlich der 20. Internationalen Fachmesse Urbanes Grün und Freiräume – Planen – Bauen – Pflegen, der „GaLaBau 2012“, in Nürnberg die Aufmerksamkeit auf einen öffentlichen Landschaftspark auf einem ehemaligen Industriegelände in der finnischen Hafenstadt Kotka.
 
Mony gab bekannt: „Der Gewinner des Internationalen ELCA-Trendpreises 2012 ist der auf dem Areal eines ehemaligen Hafens und eines früher enorm schadstoffbelasteten Ölterminals entwickelte und landschaftsgärtnerisch gestaltete Katariina Strandpark in Kotka. Als Auslober des Internationalen Trendpreises sind wir von den Qualitäten des – gleichermaßen landschaftsgärtnerisch wie auch ökologisch wertvollen – urbanen Volksparks in Finnland überzeugt. Dies ist ein gelungenes Beispiel für den Rückbau und Umbau einer städtischen kontaminierten Industriebrache zu einem öffentlichen Naherholungsraum.“
 
Projekt mit Vorbildcharakter für Landschaftsgestaltung und Umweltpflege
Emmanuel Mony zeigte auf: „Das Projekt hat Vorbildcharakter: Es verbindet in großem Maßstab eine attraktive Landschaftsgestaltung mit einer herausragenden Maßnahme der Umweltpflege. Der urbane Grünraum (rund 20 Hektar) ermöglicht den Einwohnern und Besuchern der Stadt – nach rund 70 Jahren industrieller Nutzung der Fläche (1930er Jahre bis 2002) – nunmehr wieder den ungehinderten Zugang zu dem vom Meer umgegebenen Kap der zentralen Insel von Kotka. Der Katariina Strandpark ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass auch eine Industriestadt als ,grüne‘ Stadt punkten und Meilensteine für eine hohe Lebensqualität setzen kann.“
 
Wertvolle Impulse für eine grüne Stadtentwicklung
ELCA und BGL haben sich in diesem Jahr bewusst für die Würdigung einer „Umwidmung einer städtischen kontaminierten Industriebrache in öffentliches Grün“ entschieden. ELCA-Präsident Emmanuel Mony: „Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft ist es, möglichst optimale Rahmenbedingungen für ein gesundes Miteinander von Arbeiten, Wohnen und Freizeit zu schaffen – kurzum: trotz vielfältiger Belastungen urbane Räume mit hoher und echter grüner Lebensqualität zu gestalten.“ Die Jury sei von der Qualität des Projektes überzeugt. Sie lobte, der „Katariina Strandpark“ setze einen Trend beim Rückbau und Umbau einer städtischen kontaminierten Industriebrache, auch in dem der öffentliche Park als wichtiger grüner Standortfaktor und Erholungsgebiet noch vor dem Start für die detaillierte Bauplanung der städtischen Wohnbaumaßnahmen im nahen Umfeld geschaffen wurde.
 
Zusammenarbeit von Bauherren, Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtnern
Die ELCA würdigt in enger Kooperation mit dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) alle zwei Jahre die gemeinsamen Verdienste von Bauherren, Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtnern rund ums Bauen mit Grün. Gemeinsam wollen die Verbände mit der Verleihung des Internationalen Trendpreises „Bauen mit Grün“ Projekte mit besonderen unverwechselbaren gestalterischen Qualitäten sowie baulichen, pflanzlichen und landschaftlichen Besonderheiten auszeichnen und damit zugleich die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern.
 
Kotka: Katariina Strandpark – ein attraktiver öffentlicher Grünraum
Kotka ist eine Hafen- und Industriestadt mit Funktion als wichtiger logistischer Knotenpunkt in Finnland. Der Katariina Strandpark ist ein rund 20 Hektar großes Gelände am südlichsten Punkt der zentralen Insel von Kotka. Er liegt an einem besonders attraktiven Kap am Meer. Mit der Landschaftsgestaltung wurde im Herbst 2004 begonnen – sie wurde in den Folgejahren schrittweise fortgesetzt. Im Norden, angrenzend an den Katariina Strandpark, soll ein städtisches Wohnquartier errichtet werden.
 

Bereits Mitte der 1980er Jahre erfolgten erste Schritte, um die Hafen- und Industriestadt Kotka nach und nach in eine Stadt der Parks und Gärten zu verwandeln. Im Zuge dieser Stadtentwicklung wurden die gravierenden Bodenverunreinigungen auf der Industriebrache im Bereich des früheren Hafens und Lagerterminals für Öl und anderes Flüssiggut zunächst beseitigt.
 
Natürliche Schönheit: Gesteinsformationen, Grünflächen und florale Zonen
Die Gestaltung des Parks nutzt die natürlichen Gegebenheiten des Standortes – die wunderschönen blanken Felsen und die Küstenlinie – auf optimale Weise. Zudem können sich einzelne Bereiche des Areals frei entwickeln, was zur Ausformung reizvoller Flurlandschaften führt. Ein großer Teil des Parks besteht aus Gesteinsformationen, die sich mit Grünflächen und floralen Zonen abwechseln.
 
Die floralen Zonen wurden landschaftsgärtnerisch gestaltet – dabei wurde die Ansiedlung von Pflanzen ganz der Natur selbst überlassen. Die Samendepots im Boden bringen eine große Vielfalt pflanzlichen Lebens hervor. Eine fachgerechte Pflege sorgt dafür, dass die Anlagen nicht überwuchert werden. Die ökologische Bedeutung des Areals zeigt sich auch daran, dass Wattvögel ihr eigenes Feuchtbiotop erobert haben und sich im östlichen Teil des Parks ein geschützter Schwarzerlenwald befindet.
 
Grünraum als Treffpunkt für alle Generationen und unterschiedlichste Aktivitäten
Von Anfang an war das Design des Katariina Strandparks darauf ausgerichtet, einen Treffpunkt für alle Generationen zu schaffen, der Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Interessen etwas zu bieten hat.
 
Mit Picknickplätzen und Aussichtsturm zur Beobachtung der Vögel
Für Aktivitäten stehen eine großzügige Rasenfläche, ein Spielplatz, Fitnessgeräte, ein Beach-Volleyball-Platz, ein Aussichtsturm zur Beobachtung der Vögel sowie zahlreiche Picknickplätze mit Barbecue-Möglichkeiten zur Verfügung. Besonderes Augenmerk wurde auf Besucher mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit gelegt. Für sie bietet der Park barrierefreie Wege und zahlreiche Sitzmöglichkeiten.
 
Mit Felsenteich und Bachlauf durch den „Geheimen Garten“ zum Meer
Zu den Attraktionen des Parks gehören unter anderem ein einzigartiges Meditationslabyrinth, der geweihte Ort „Anchor Island“ (an dem Angehörige die Asche ihrer Verstorbenen verstreuen können) sowie der Felsenteich, von dem ein Bachlauf durch den „Geheimen Garten“ zum Meer führt.
Katariina Strandpark in Kotka – die Beteiligten:
 
Bauherr:
Vesa Salminen
Ratsvorsitzender
Stadt Kotka
Finnland
 
Landschaftsarchitekt:
Heikki Laaksonen
Stadt Kotka
Finnland
 
Landschaftsgärtner:
Tomi Uusitalo
Pihat Oy Uusitalo
Siltakylä
Finnland
 

(PM_PK_2_Internationaler_Trendpreis_1.jpg; Bildtext):
Mit dem Internationalen ELCA-Trendpreis „Bauen mit Grün“ von der European Landscape Contractors Association in 2012 ausgezeichnet: Zu den Attraktionen des öffentlichen Katariina Strandparks in der finnischen Industrie- und Hafenstadt Kotka gehört der Felsenteich mit einem Bachlauf, der durch den „Geheimen Garten“ zum Meer führt. Foto: ELCA
 
(PM_PK_2_Internationaler_Trendpreis_2.jpg; Bildtext):
Auf einer ehemals kontaminierten städtischen Industriebrache präsentiert sich heute dieser öffentliche Grünraum mit Vorbildcharakter: Durch Rückbau und Umbau des Hafens und Ölterminals entstand in der finnischen Stadt Kotka der 20 Hektar große Katariina Strandpark. Die European Landscape Contractors Association würdigt das Projekt mit dem Internationalen ELCA-Trendpreis 2012. Foto: ELCA
 
(PM_PK_2_Internationaler_Trendpreis_3.jpg; Bildtext):
Die Gestaltung des mit dem Internationalen ELCA-Trendpreis „Bauen mit Grün“ ausgezeichneten Katariina Strandparks in Kotka (Finnland) nutzt die natürlichen Gegebenheiten des Standortes – blanke Felsen und die Küstenlinie – auf optimale Weise. In den floralen Zonen bringt die Natur selbst eine große Vielfalt pflanzlichen Lebens hervor. Foto: ELCA
 

Ansprechpartner:
Dr. Hermann J. Kurth
European Landscape Contractors Association
Alexander-von-Humboldt-Straße 4, 53604 Bad Honnef
Tel: 02224 7707-10, Fax: 02224 7707-78, E-Mail: H.Kurth@galabau.de
 
Diese Pressemitteilung und drei Fotos stehen auch zum Download im Internet bereit unter: www.elca.info
 

zurück